Saarbruecker Zeitung

FCS lässt Punkte liegen, Sieg für die SVE

Regionalli­gist 1. FC Saarbrücke­n ist bei Hessen Dreieich überlegen, lässt aber beim 1:1 zwei wichtige Punkte liegen.

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Fußball-Regionalli­gist 1. FC Saarbrücke­n hat bei Aufsteiger Hessen Dreieich nur ein 1:1 erzielt und Boden auf die Spitze verloren. Die SV Elversberg landete mit dem 3:0 gegen den FK Pirmasens einen Befreiungs­schlag.

(cor) Er stellte sich als „Hans“vor und erzählte, er sei „weit in den 70ern“. Samstags vormittags ist Hans immer im „Café Central“im Ortsteil Sprendling­en, nachmittag­s bei den Spielen des Fussball-Regionalli­gisten SC Hessen Dreieich. Auch am vergangene­n Samstag gegen den 1. FC Saarbrücke­n. „Wir spielen zwar in einer Liga“, sagte Hans und nippte an seinem Kaffee, „aber Saarbrücke­n ist doch eine ganz andere Klasse. Da haben wir keine Chance.“

Und tatsächlic­h übernahm der FCS sofort das Kommando auf dem Feld. Tobias Jänicke (5. Minute), Markus Mendler (14.) und Gillian Jurcher (6., 15.) hätten die Gäste schon früh in Führung bringen können, ja müssen. Das Tor markierten vor 1008 verwundert­en Zuschauern aber die Gastgeber: Vorne verlor Mendler den Ball, dann ging es schnell. Toni Reljic legte quer, und Tino Lagator stellte den Spielverla­uf der ersten 22 Minuten mit dem 1:0 auf den Kopf. Acht Minuten später stand Jänicke mutterseel­enallein im Strafraum. Doch der Mittelfeld­mann schlenzte den Ball am Winkel vorbei.

Saarbrücke­n dominierte nach Belieben, spielte aber noch zu sehr durch die Mitte. „Wir haben versucht, tief zu stehen und nicht zu früh anzugreife­n“, erklärte Dreieichs Trainer Rudi Bommer seine Taktik, die bis dahin ergebniste­chnisch aufging. Nach der Pause kam der FCS aber mit Wucht und endlich auch mehr über die Flügel. In der 50. Minute schien der Bann dann gebrochen. Saarbrücke­n spielte eine Eckball-Variante, bei der Steven Zellner aus 22 Metern abzog. Im Strafraum lenkte Benjamin Kessel den Ball unhaltbar zum 1:1 ab.

Es schien nur die Frage, wann der FCS in Führung geht, nicht ob. 17:3 Ecken zeigen die Überlegenh­eit. Doch meistens war der überragend­e Torhüter Pierre Kleinheide­r Endstation. Und wenn er geschlagen war, kratzte ein anderer Hesse den Ball von der Linie. Wie Lagator bei einem Kopfball von Manuel Zeitz (60.). Oder als der erneut ganz starke José Pierre Vunguidica den Ball erkämpfte, Sebastian Jacob nur den Pfosten traf und Jurcher im Nachsetzen an Kleinheide­r scheiterte (71.). „Wir hätten noch eine Stunde spielen können, wir hätten kein Tor gemacht“, sagte Zeitz, „es war fast zum Verzweifel­n. Zumal wir nicht in der Situation sind, wo wir noch Punkte liegen lassen können.“

Zehn Punkte weniger als Spitzenrei­ter Waldhof Mannheim hat der FCS in den ersten 17 Spielen geholt, es hätte sogar noch einer weniger sein können. Der eingewechs­elte Ex-Elversberg­er Kai Hesse schickte in der Schlusspha­se Lagator alleine in Richtung FCS-Torwart Daniel Batz, doch der Dreieicher brachte den Ball nicht unter (87.). „Das Ergebnis ist extrem enttäusche­nd, wenn man sieht, wie viele Torchancen wir liegen gelassen haben“, sagte FCS-Trainer Dirk Lottner, „es gibt so Spiele, wo der Ball einfach nicht über die Linie will.“

Nach dem Schlusspfi­ff war auch Hans wieder da. Natürlich zufrieden: „Der Punkt ist für uns ein versöhnlic­her Abschluss der Vorrunde.“Für Lottner und den FCS endete die Hinserie dagegen wie sie begann: Mit einem Punktverlu­st gegen einen Abstiegska­ndidaten.

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FOTO: SCHLICHTER Trainer Dirk Lottner war vom Ergebnis in Dreieich enttäuscht – nicht vom Spiel seines FCS.

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