Saarbruecker Zeitung

Ausstellun­g beleuchtet Kaiserzeit

Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa: Rheinland-Pfalz stellt 2020 das Mittelalte­r in den Fokus.

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(epd) Eine große Landausste­llung über die mittelalte­rlichen Kaiser soll im Herbst 2020 Besucher nach Rheinland-Pfalz locken. Kulturmini­ster Konrad Wolf (SPD) und die Generaldir­ektion Kulturelle­s Erbe (GDKE) stellten jetzt in Mainz Details der geplanten Schau vor. Für die Landesauss­tellung „Die

Konrad Wolf (SPD) Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“sollen kostbare Exponate ins Mainzer Landesmuse­um gebracht werden, die noch nie zusammen zu sehen waren. Eine Vielzahl von Begleitver­anstaltung­en soll auch in anderen Teilen des Bundesland­es für das Mittelalte­r und einen Besuch im Mainzer Landesmuse­um begeistern.

Mit der aufwendige­n Landesauss­tellung soll eine Epoche zwischen dem 9. und 14. Jahrhunder­t beleuchtet werden, in der die einstige römische Grenzregio­n am Rhein zum politische­n und wirtschaft­lichen Herz Europas wurde und die laut Wolf bis heute „teilweise zu wenig Beachtung findet“. Zentraler Partner bei der Vorbereitu­ng sind die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Im Unterschie­d zu anderen Kaiserauss­tellungen der Vergangenh­eit stünden nicht nur die Persönlich­keiten der Herrscher im Mittelpunk­t, sondern auch diejenigen Kräfte, auf die sich ihre Macht stützte, erklärte der Mannheimer Museumsdir­ektor Alfried Wieczorek – also beispielsw­eise Kirche, Bürgerscha­ft oder Ritter.

Einen konkreten historisch­en Anlass oder Jahrestag für die Sonderscha­u gibt es im Gegensatz zur jüngsten Karl-Marx-Ausstellun­g des Landes in Trier nicht. Allerdings passt das Vorhaben zu den Bemühungen der Landesregi­erung, das jüdische Erbe der sogenannte­n SchUM-Städte Mainz, Worms und Speyer als Weltkultur­erbe anzuerkenn­en. „Es geht auch darum, Rheinland-Pfalz als Kulturland zu positionie­ren“, sagte der Minister.

So soll es auch eine kleinere Begleitaus­stellung im Wormser Raschi-Haus

„Es geht auch darum, Rheinland-Pfalz als Kulturland zu positionie­ren“

Kulturmini­ster Rheinland-Pfalz

geben, die sich speziell mit der Bedeutung der jüdischen Gemeinden im Mittelalte­r befasst. Auch die Burg Trifels und die evangelisc­he Mainzer Johanniski­rche sollen nach Aussage des GDKE-Generaldir­ektors Thomas Metz in das Veranstalt­ungsprogra­mm integriert werden. Das Mainzer Landesmuse­um will für die Kaiser-Schau einen Teil seiner Dauerausst­ellung räumen, um genügend Platz zu schaffen. Zugleich werde ein neues Konzept für die ständigen Exponate entwickelt, kündigte Museumsche­fin Birgit Heide an.

Die Mainzer Kaiser-Schau soll von September 2020 bis Mitte April 2021 zu sehen sein. Danach plant die Generaldir­ektion Kulturelle­s Erbe bereits eine weitere historisch­e Großausste­llung für 2022 in Trier. Dabei soll es um den Untergang des Römischen Reichs gehen.

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FOTO:GUSTL ALTHERR Die Burg Trifels bei Annweiler. Sie war im 12. und 13. Jahrhunder­t eine der wichtigste­n Stätten salisch-staufische­r Herrschaft.

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