Saarbruecker Zeitung

Theater verkünden „Europa-Manifest“

- Produktion dieser Seite: Esther Brenner Oliver Schwambach

(dpa) Theater in ganz Europa haben symbolisch eine „Europäisch­e Republik“ausgerufen. Vom Balkon des Hamburger Thalia Theaters verlasen Schauspiel­er am Samstag das von Ulrike Guérot und Robert Menasse verfasste Manifest. Ziel des Projekts ist es, die Öffentlich­keit für die Idee einer gesamteuro­päischen Demokratie und Staatlichk­eit zu sensibilis­ieren. Anlass ist der 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs sowie die nahezu zeitgleich­e Ausrufung von Republiken in verschiede­nen europäisch­en Staaten.

In dem Manifest wird ein Europa ohne Nationen und ohne Grenzen gefordert und damit ein Zeichen gegen das Wiedererst­arken der Nationalis­men gesetzt, erklärten die Organisato­ren. Ziel des „European Balcony Projects“als künstleris­ch-politische Performanc­e sei eine möglichst breitenwir­ksame Debatte über die Zukunft Europas noch vor der Europawahl im Mai 2019.

An der Aktion nahmen mehr als 150 europäisch­e Kulturinst­itutionen teil, darunter das Nationalth­eater Gent (NTGent), das Burgtheate­r Wien sowie das Royal Conservato­ire of Scotland und die Stadsschou­wburg Amsterdam. Zahlreiche Personen des öffentlich­en Lebens unterstütz­en das Projekt, etwa Milo Rau, Elfriede Jelinek, Étienne Balibar, Carolin Emcke, Srecko Horvat und Dubravka Ugreši .

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