Saarbruecker Zeitung

Das Ende einer langen Leidenszei­t

Erstmals seit über einem Jahr gewinnt Regionalli­gist SV Elversberg ein Heimspiel mit drei Toren Unterschie­d.

- VON HEIKO LEHMANN

„Es war heute schön zu sehen, wie mit jedem Tor immer mehr Last von den Schultern der

Spieler fiel.“

Horst Steffen

Trainer der SV Elversberg

Die SV Elversberg hat am letzten Spieltag der Hinrunde in der Fußball-Regionalli­ga Südwest den Schalter endlich umgelegt und den deutlichst­en Heimsieg seit mehr als einem Jahr geschafft. Mit 3:0 gewann die SVE am Samstag gegen den Aufsteiger FK Pirmasens und kletterte damit auf den zehnten Tabellenpl­atz.

„Es tut so gut, endlich mal so souverän gewonnen zu haben und mit den Fans zu Hause gemeinsam feiern zu können. Darauf haben wir alle gewartet“, sagte SVE-Kapitän Leandro Grech. Der 38-jährige Argentinie­r sorgte vor 589 Zuschauern in der 56. Minute für den Dosenöffne­r nach einer eher schwachen ersten Halbzeit von beiden Mannschaft­en. Der Innenverte­idiger spielte aus dem Mittelfeld heraus einen gechippten Flugball über die Pirmasense­r Abwehr genau in den Lauf von Sinan Tekerci. Der 25-Jährige brauchte nur noch den Fuß an den Ball zu halten und lenkte die Kugel an FKP-Torhüter Sebastian Reitz vorbei zum 1:0.

Sofort ging ein Ruck durch die Mannschaft, und plötzlich lief der Ball wie schon lange nicht mehr an der Kaiserlind­e. Lukas Kohler setzte sich auf der linken Außenbahn durch und umspielte auch im FKP-Strafraum noch einen Gegenspiel­er. Sein Rückpass verwandelt­e Kevin Koffi aus zehn Metern sicher zum 2:0 (65.). „Es hat heute wieder richtig Spaß gemacht, Fußball zu spielen. Das hat man allen auf dem Platz angemerkt“, sagte Kohler.

Auch der FK Pirmasens hatte in der Partie seine Torchancen, doch Frank Lehmann im Tor der SVE hielt seinen Kasten sauber. Die größte Chance der Gäste hatte David Becker in der 68. Minute. Sein Kopfball lenkte Lehmann mit einem starken Reflex an die Querlatte. In der Offensive wirbelte die SVE wie schon lange nicht mehr. Tekerci passte den Ball von links in den Pirmasense­r Strafraum zu Julius Perstaller. Der Österreich­er drehte sich mit dem Ball am Fuß vom Tor weg und legte quer zum völlig freistehen­den Manuel Feil, der den Ball aus sieben Metern locker zum 3:0 ins lange Eck schob (70.). „Mit dem neuen Trainer ist alles wieder auf null gestellt worden, und jeder erhält wieder seine Chance“, sagte Perstaller, der in dieser Saison noch so gut wie gar keine Rolle bei der SVE spielte.

Nach sechs Monaten Verletzung­spause feierte auch Benno Mohr seine Rückkehr auf den Platz. Der 22-jährige Saarbrücke­r wurde in der

80. Minute für Sinan Tekerci eingewechs­elt. „Es ist einfach ein tolles Gefühl, wieder dabei zu sein. Und dann haben wir auch noch so deutlich gewonnen. Heute hat alles gepasst“, sagte Mohr.

Die längste Leidenszei­t von allen Beteiligte­n hatte bis Samstag aber SVE-Trainer Horst Steffen. Er gewann sein letztes Fußballspi­el am

27. Oktober 2017 mit dem Chemnitzer FC. „Es war heute schön zu sehen, wie mit jedem Tor immer mehr Last von den Schultern der Spieler fiel. Allerdings habe ich auch ein paar Sachen gesehen, die nicht so gut waren“, blieb Steffen auch nach seinem ersten Sieg mit der SVE analytisch und kritisch. Durch die Länderspie­lpause muss die SVE erst am übernächst­en Wochenende wieder ran und empfängt dann Kickers Offenbach zum Rückrunden­start. Am kommenden Mittwoch, 19 Uhr, ist die SVE im Achtelfina­le des Saarlandpo­kals zu Gast beim Kreisligis­ten SC Roden.

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FOTO: RUPPENTHAL Elversberg­s Stürmer Kevin Koffi (ganz links) wird von seinen Mitspieler­n nach seinem Tor zum 2:0 gegen den FK Pirmasens beinahe erdrückt vor Freude.

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