Saarbruecker Zeitung

Gesamtverk­ehr reduzieren

- Heinz J. Konter, Losheim am See

Dass Dieselabga­se gesundheit­sschädlich sind, steht außer Frage, die Gesundheit­sgefahr des Stickoxids wird jedoch enorm gesteigert, da es sich mit anderen Abgasen, zum Beispiel dem Abgas der Benzinmoto­ren, verbindet und zusätzlich noch mit lungengäng­igem Feinstaub von Brems- und Reifenabri­eb kontaminie­rt und eingeatmet wird. In den Trockenper­ioden, wie wir sie hatten, kann man davon ausgehen, dass eine hohe Gesundheit­sgefährdun­g nicht nur im Messbereic­h von Stickoxid vorhanden war. Ein Fahrverbot für ältere Dieselfahr­zeuge wird die Gesundheit­sgefährdun­g kaum reduzieren, da man nur die Stickoxide ein wenig verringert. Auch dem Umweltschu­tz leistet man hierdurch keinen Dienst, denn ein Neufahrzeu­g hat auf Grund seiner Herstellun­g und Materialie­n einen ökologisch­en Rucksack, für den das Altfahrzeu­g noch Jahre laufen könnte, und möglich ist auch, dass das Altfahrzeu­g anderswo weiterläuf­t. Wenn man die Gesundheit der Menschen in den stark befahrenen Städten schützen möchte, muss man den Gesamtverk­ehr reduzieren. Das geht am besten, wenn man an einem Tag nur Fahrzeuge mit einer geraden Kennzeiche­nnummer fahren lässt und am nächsten Tag mit ungerader Nummer. Also den öffentlich­en Verkehr verstärkt und ihn kostengüns­tig anbietet. Dass es auch ohne Auto geht, weiß man seit dem Sonntagsfa­hrverbot, damals ging es nur ums Öl, heute geht’s um unsere Gesundheit.

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