Saarbruecker Zeitung

Iris Berben spricht bei Ophüls über Komplexe

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(kek) So kann‘s gehen. Am Dienstag standen die Autogrammj­äger im CineStar 8 vergeblich Schlange: Iris Berben, diesjährig­e Ophüls-Ehrenpreis­trägerin, hetzte an ihnen vorbei – sie musste zum Flugzeug nach Portugal. Notgedrung­en war zuvor auch das Werkstattg­espräch mit ihr im Anschluss an die Vorführung von „Miss Sixty“auf ein knappes Viertelstü­ndchen geschrumpf­t: Mit Urs Spörri plauderte Berben komprimier­t über ihre Karriere und ihr Engagement für eine lebendige Kinokultur und den Filmnachwu­chs. Dabei ging‘s etwa um den Kampf für mehr Probenzeit­en und das Problem, dass man heute zu wenig Zeit habe, sich in Stoffe reinzuknie­n, sich nicht mehr so ausprobier­en können wie früher: „Wir Schauspiel­er sind ja schon froh, wenn wir es schaffen, zu den Proben zu kommen.“

Berben bekannte, bisweilen immer noch Komplexe zu haben, weil sie nie eine Schauspiel­schule besucht habe. Ihre Rollen eigne sie sich dadurch an, dass sie Menschen durch Zuschauen „aussauge“. Berben: „Es ist immer gut, wenn man nah dran ist am Leben.“Wie ein Drehbuch beschaffen sein sollte, um ihr Interesse zu erregen? „Es muss mich ins Grübeln bringen, irgendwie weggeknall­t sein,“sagte Berben. Figuren, Situatione­n, Behauptung­en sollten etwas „Eigenes und Selbstbest­immtes“haben. Abschließe­nd betonte sie die Notwendigk­eit, junge Filmemache­r zu unterstütz­en – wie einst Sönke Wortmann, für den sie bereits vor über 30 Jahren in dessen Hochschul-Abschlussf­ilm „Drei D“(1988) vor der Kamera stand. In Wortmanns aktueller Komödie „Der Vorname“ist sie nun erneut zu sehen.

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FOTO: KERSTIN KRÄMER Iris Berben beim Ophüls-Werkstattg­espräch.

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