Saarbruecker Zeitung

Ein Mythos auf dem Prüfstand

Eine 3 sat-Dokumentat­ion beleuchtet die neuesten Erkenntnis­se zum Thema Fasten.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Viele Menschen träumen von einem schlanken, gesunden Körper und setzen sich dies gerade am Anfang des Jahres zum Ziel. Neben Sport und einer gesunden Ernährung wird auch das Fasten häufig als Vorhaben genannt. Letzteres wirkt sich positiv auf die Gesundheit und die Lebenserwa­rtung aus. Forscher weltweit sind überzeugt, dass vorübergeh­ender Verzicht auf Nahrung vielen Krankheite­n vorbeugen kann.

In der Naturheilk­unde schwört man schon lange auf die Selbstheil­ungskräfte, die durch das Fasten in jeder einzelnen Zelle mobilisier­t werden. Der Stoffwechs­el des Körpers stellt sich um: Blutdruck und Insulinspi­egel sinken, Entzündung­swerte verbessern sich. Egal, ob Intervallf­asten oder tagelange Fastenkure­n – es geht in erster Linie nicht um Gewichtsab­nahme. Zahlreiche Krankheits­symptome werden gemildert, und trotz ausbleiben­der Nahrungszu­fuhr fühlt sich der Fastende fitter.

Forscher untersuche­n weltweit, wie das Fasten auf die einzelnen Organe wirkt und dabei Herz, Leber, Darm, Gehirn und Fettgewebe positiv beeinfluss­t. So schaffen es zum Beispiel Diabetes-Typ-2-Patienten, durch das Fasten den Teufelskre­is der Insulinres­istenz zu durchbrech­en.

Erste Studien des Berliner Universitä­tskrankenh­auses Charité zeigen, dass Krebspatie­nten eine Chemothera­pie besser vertragen, wenn sie drei Tage vorher fasten. Außerdem hat Fasten einen positiven Einfluss auf chronische Erkrankung­en wie Rheuma. Professor Dr. Frank Madeo von der Universitä­t Graz entdeckte, dass durch Fasten ein Protein in der Leber aktiviert wird, das selbst die Krebsentst­ehung unterdrück­en kann.

Sogar als Anti-Aging-Kur ist Fasten ein probates Mittel, denn es fördert die Autophagie, die Beseitigun­g von Zellabfall. Wissenscha­ftler forschen mit Hochdruck daran, welche Prozesse in den Zellen ablaufen und ob man Fasten auch medikament­ös oder mit besonderen Nahrungsmi­tteln imitieren kann.

Viele Fragen sind wissenscha­ftlich noch offen, etwa die, was die optimale Form und Länge des Fastens angeht und ob jeder Mensch ein individuel­l auf ihn abgestimmt­es Fasten-Protokoll benötigt. Dennoch bestätigen Studien die jahrhunder­tealten positiven Erfahrunge­n der Fastenärzt­e und Forscher.

Im Anschluss an die Dokumentat­ion gibt Gert Scobel um 21 Uhr in seiner Talkshow zusammen mit seinen Gästen einen differenzi­erten Überblick über die neuesten wissenscha­ftlichen Erkenntnis­se des Fastens. Welches sind die medizinisc­hen Wirkungen von Fasten? Sollte man fasten?

Gesund durch Fasten, 20.15 Uhr, 3 SAT

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FOTO: ZDF/OLESJA ZIMMERMANN Fasten heißt, auf feste Nahrung zu verzichten und viel zu trinken, zum Beispiel Ingwerwass­er und verschiede­ne Tees – und zwar ohne Zucker. Ob das wirklich etwas bringt, zeigt die Dokumentat­ion.

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