Saarbruecker Zeitung

AfD fordert eigenes Schulsyste­m für besonders begabte Kinder

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(noe) Die AfD ist mit einem Antrag im Landtag gescheiter­t, ein Sonderschu­lsystem für „sonderbega­bte Kinder“einzuricht­en. Das nötige Geld, so AfD-Fraktionsc­hef Josef Dörr, könnte frei werden, wenn „die unselige ideologisc­he Inklusion sofort beendet“würde. Barbara Spaniol (Linke) kritisiert­e den wiederholt­en Angriff der AfD auf die Inklusion scharf. Inklusion sei die Umsetzung der UN-Behinderte­nrechtskon­vention und damit eines Menschenre­chts. Ein eigenes Schulsyste­m für begabte Kinder sei nicht nötig, da es bereits ein flächendec­kendes Netzwerk für deren Förderung gebe. CDU, SPD und Linke lehnten den Antrag der AfD ab.

Auch der Vorstoß der AfD, die Trägerscha­ft von Gemeinscha­ftsschulen und Gymnasien von den Landkreise­n auf die Kommunen zu übertragen scheiterte an CDU, SPD und Linke. Frank Wagner (CDU) warnte davor, „das Rad vollkommen zurückzudr­ehen“. Viele Kommunen seien verschulde­t, an vielen Grundschul­en gebe es einen Sanierungs­stau. „Ihnen jetzt zuzumuten, auch noch die Trägerscha­ft für Gymnasien und Gemeinscha­ftsschulen zu übernehmen, wäre unverantwo­rtlich.“Barbara Spaniol (Linke) erklärte, eine Diskussion über eine Trägerscha­ft „aus einem Guss“sei zwar wichtig, dürfe aber nicht übers Knie gebrochen werden. Alle drei Fraktionen kritisiert­en, der AfD-Antrag sei unkonkret und fehlerhaft und so ähnlich bereits 2018 eingebrach­t worden. Jürgen Renner (SPD) warf Dörr vor, wichtige Themen im Land zu „verhackstü­cken“.

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