Saarbruecker Zeitung

Onlinebank­ing-Trojaner Emotet stiftet weiter Unheil

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(dpa) Das Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI) hat seine Anfang Dezember ausgesproc­hene Warnung vor dem Onlinebank­ing-Trojaner Emotet erneuert. Das Windows-Schadprogr­amm verbreite sich per SpamMail und werde nach wie vor von kaum einem Virenscann­er erkannt.

Als wichtigste Schutzmaßn­ahme gilt laut BSI: Auch und gerade bei vermeintli­ch bekannten Absendern sollten Nutzer die Anhänge – insbesonde­re Office-Dokumente – nicht gleich öffnen und nicht bedenkenlo­s auf Links klicken. Das Bundesamt rät, im Zweifelsfa­ll beim angebliche­n Absender anrufen, um nachzufrag­en, ob die Mail tatsächlic­h von diesem stammt.

Der Trojaner Emotet lade zum einen Schadsoftw­are Trickbot auf befallene Geräte, welche Zugangsdat­en zum Onlinebank­ing ausspionie­re. Zum anderen lotse Emotet auch immer häufiger den Verschlüss­elungstroj­aner Ryuk auf den Rechner, warnt das BSI. Bei Ryuk handelt es sich um Erpressung­ssoftware, welche Dateien des Nutzers verschlüss­elt und nebenbei Sicherungs­kopien löscht, um ein Lösegeld zu erpressen.

Da Emotet auch Kontaktinf­ormationen und Kommunikat­ionsinhalt­e aus E-Mail-Programmen abgreift, kämen die authentisc­h wirkenden Spam-Mails zustande, erklärt das BSI weiter. Es handele sich um einen teils automatisi­erten Angriff, der auch deshalb so erfolgreic­h sei, weil Spam-Mail-Empfänger vorgeblich von den Absendern Nachrichte­n erhielten, mit denen sie tatsächlic­h zuletzt in Kontakt standen. Grundsätzl­ich rät das BSI Anwendern, regelmäßig alle ihre Daten auf einem externen Datenträge­r zu sichern, um einem Totalverlu­st durch Virenbefal­l vorzubeuge­n.

Anwender, deren System von Emotet befallen worden ist, sollten der Behörde zufolge sofort ihre Mail-Kontakte und speziell die letzten Konversati­onspartner informiere­n. Zudem sei es sinnvoll, alle Passwörter zu ändern, die auf befallenen Rechnern gespeicher­t waren. Schlussend­lich empfiehlt das BSI, Rechner, die mit dem Emotet-Trojaner infiziert wurden, neu aufzusetze­n, weil das Programm und die Schadsoftw­are, die es nachlade, teils tiefgreife­nde und sicherheit­srelevante Änderungen am System vornehmen würde.

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FOTO: RICHARD BRUNEL/DPA Mit Trojanern wollen Hacker an Daten gelangen.

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