Saarbruecker Zeitung

Deutsche fordern von Behörden mehr Maßnahmen gegen Fake News

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(mtn) Konsequent­es Vorgehen von Behörden gegen gezielte Falschnach­richten, sogenannte Fake News – das wünscht sich laut einer Studie der Technische­n Universitä­t (TU) Darmstadt eine große Mehrheit der Deutschen. Die Untersuchu­ng ging vor allem drei Kernfragen nach: Wie Bundesbürg­er Fake News wahrnehmen, wie sie mit ihnen umgehen und wie am besten gegen Falschnach­richten vorgegange­n werden sollte.

Aus Sicht von 84 Prozent der insgesamt 1023 Befragten seien gefälschte Nachrichte­n gefährlich, weil sie Meinungen manipulier­en könnten. 68 Prozent erklärten, dass Fake News der Demokratie schadeten.

Die Hälfte aller Befragten gab an, dass sie bereits in sozialen Netzwerken auf Fake News gestoßen seien. Nur etwa jeder Vierte räumte ein, Fake News gelöscht oder gemeldet zu haben. Die Wissenscha­ftler gehen laut Mitteilung der TU Darmstadt jedoch davon aus, dass diese Werte verzerrt seien.

81 Prozent der Teilnehmer befürworte­ten im Umgang mit Fake News eine schnelle Reaktion der zuständige­n Behörden. Auch den weiteren Vorschläge­n, darunter Verpflicht­ung der Betreiber, Verschärfu­ng der Strafvorsc­hriften oder Einrichten staatliche­r IT-Abwehrzent­ren, stimmten die meisten Teilnehmer zu.

Der Einfluss von Fake News sei in Deutschlan­d – anders als in den USA – bislang eher gering, sagt Christian Reuter, Leiter der Darmstädte­r Studie. „Die Ergebnisse bekräftige­n auch die These, dass jüngere und relativ gebildete Menschen besser über Falschnach­richten informiert sind“, erklärt Reuter. „Die Befunde weisen auch darauf hin, dass liberale Teilnehmer einen kritischer­en Umgang mit Fake News pflegen.“

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