Saarbruecker Zeitung

Gebühren senken, aber auch in gute Betreuung investiere­n

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Im deutschen Bildungssy­stem liegt bei den Kleinsten einiges im Argen: Die Erzieher werden zu schlecht bezahlt, sodass viele junge Leute lieber einen anderen Beruf ergreifen. Und die Eltern müssen für Krippe und Kindergart­en im Regionalve­rband tief in die Tasche greifen, während die staatliche­n Schulen kostenlos sind. Je nach Bundesland gibt es andere Rahmenbedi­ngungen: Die einen staffeln die Gebühren nach dem Einkommen, das Saarland leider nicht. Mit dem „Gute-Kita-Gesetz“soll sich jetzt einiges verbessern, die Gebühren endlich sinken. 2022 könnte der Kita-Platz nur noch die Hälfte kosten, sagt das Bildungsmi­nisterium. Doch das Bundesgese­tz ist halbherzig. Was passiert eigentlich nach 2022? Steigen die Kita-Beiträge dann wieder, wenn die Finanzspri­tze des Bundes ausläuft?

Das Beste wären kostenlose Kitas und eine Top-Qualität in der Betreuung. Davon sind wir weit entfernt. Der Wille in Berlin fehlt offensicht­lich, noch mehr Geld in die Hand zu nehmen. Also hilft nur, die Eltern deutlich zu entlasten, aber dauerhaft. Arbeitslos­e sind von den Gebühren befreit. Auch Geringverd­iener sollen nichts mehr bezahlen. Gut so.

Für alle anderen ist eine Gebühren-Staffelung nach Einkommen sinnvoll. Aber auch Investitio­nen in die Qualität sind wichtig: mehr Erzieher und längere Öffnungsze­iten. Denn am Ende ist für die Eltern entscheide­nd, dass die Kleinen optimal gefördert werden.

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