Hoher Besuch an der Bruchwiesenschule
Marya Gabriel, die EUKommissarin für digitale Wirtschaft, hat sich in Saarbrücken informiert, wie Schüler Software zum Lernen einsetzen.
Anwendungen wie Kreuzworträtsel und virtuelle Quizshows.
Fehler der Schüler werden so direkt angezeigt und können beim Lernen korrigiert werden. Am Ende des Projekts stand ein Aufsatz über den berühmten Weihnachts-Frieden von 1914, bei dem deutsche und britische Soldaten zu Weihnachten die Kämpfe einstellten. Dieser wurde in Deutsch und Französisch veröffentlicht, er entstand zusammen mit dem Lycée Henri-Nominé in Saargemünd.
Im Fach Politik vertieft die Klasse um Cindy Tai momentan die gelernten Grundlagen zum Thema Europäische Union, derzeit aber noch analog, ohne Lern-Software. Dass die EU-Kommissarin so nah an die
„Genau solche Projekte braucht Europa, wenn
wir den Weg in die digitale Welt schaffen
wollen.“
Mariya Gabriel, Schüler herantritt und das Projekt der Schule so weit präsentiert wird, freut die 17-Jährige sehr. Auch weil sie selbst überzeugte Befürworterin der Europäischen Union ist. Denn sie und ihre Mutter besitzen selbst nur einen portugiesischen Pass. „Trotzdem darf ich hier leben und zur Schule gehen“, sagt sie.
„Genau solche Projekte braucht Europa, wenn wir den Weg in die digitale Welt schaffen wollen“, sagt Mariya Gabriel in fließendem Französisch, ins Deutsche übersetzt von ihrer Dolmetscherin. Vier Sprachen spricht die Bulgarin. Sie zeigt sich sichtlich überzeugt vom Projekt „Lernwelt Saar“. „Die Digitalisierung verändert jeden Bereich unseres
EU-Kommissarin
Lebens“, sagt sie, „und statt auf den Zug dieses Verwandlungsprozesses nur aufzuspringen, sollten wir als Europa ihn selbst lenken.“
Auch wenn es der erste Besuch der EU-Kommissarin an der Saarbrücker Schule ist, ganz fremd ist Mariya Gabriel hier nicht. Christine Streichert-Clivot, Staatssekretärin im saarländischen Bildungsministerium, kennt Mariya Gabriel noch aus Studientagen. Im Jahr 2001 besuchten die beiden im Rahmen eines Erasmus-Jahres zusammen das „Institut d’études politiques“, eine Universität im französischen Bordeaux. „Sie ging danach den europäischen Weg“, sagt Streichert-Clivot. Dass ihre ehemalige Kommilitonin nun eine Schule in Saarbrücken besucht, sieht sie jedenfalls als ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit, die das Saarland in Sachen Digitalisierung leistet.