Saarbruecker Zeitung

Linke: Gesetz zu Angriffen auf Polizisten muss weg

Dass die Agentur für Cybersiche­rheit in Leipzig angesiedel­t wird, sorgt für Unmut.

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Die Linke im Saar-Landtag fordert die Abschaffun­g des Strafrecht­sparagrafe­n 114, der bei tätlichen Angriffen auf Polizisten drei Monate bis fünf Jahre Haft androht. Für den Paragrafen gebe es keinen rechtliche­n Bedarf.

(noe) Die Opposition im Landtag befürchtet, dass das Saarland abgehängt wird, und sieht die saarländis­chen Bundespoli­tiker in der Pflicht, sich stärker für ihr Land einzusetze­n. Hintergrun­d ist die Entscheidu­ng des Bundes, die Agentur für Cybersiche­rheit in Leipzig/Halle anzusiedel­n (die SZ berichtete). „Wir haben in Berlin keine Lobby“, bekräftigt­e Jochen Flackus, parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der Linksfrakt­ion, seine Kritik. Dass der Bund nun Medienberi­chten zufolge erwägt, eine Batteriefa­brik für Elektroaut­os in der Lausitz aufzubauen, sei „ein zweiter Schlag innerhalb kurzer Zeit“.

Auch AfD-Fraktionsc­hef Josef Dörr sieht in der Entscheidu­ng für Leipzig ein klares Versäumnis der Politik im Saarland und im Bund. „So etwas kommt nicht von heute auf morgen.“

CDU-Fraktionsc­hef Alexander Funk sagte hingegen, es sei „Quatsch“, dass das Saarland abgehängt werde. Wichtiger als die Ansiedlung der Agentur seien die 50 Millionen Euro jährlich, die für die inhaltlich­e Arbeit bereitgest­ellt würden. „Ich bin überzeugt, dass das Saarland gute Chancen hat, hier beteiligt zu werden“, sagte Funk mit Blick etwa auf das Helmholtzz­entrum für Informatio­nssicherhe­it. Sebastian Thul (SPD) betonte, dass für das Saarland „sehr starke Lobbyarbei­t im Bund“gemacht werde.

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