Saarbruecker Zeitung

EU-Kommission sieht Erfolge gegen Hass und Hetze im Netz

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Hassreden und illegale Hetze im Internet werden immer konsequent­er entfernt. Derzeit löschen die Betreiber der sozialen Netzwerke innerhalb von 24 Stunden 89 Prozent der gemeldeten Inhalte sowie weitere 72 Prozent jener Beiträge, die als illegale Hetze gelten. „Ein großer Erfolg“, kommentier­te die EU-Kommissari­n für Justizund Verbrauche­rschutz, Vera Jourova, gestern in Brüssel. Zum vierten Mal prüfte die Behörde, wie umfassend ihre 2016 erlassende­n Auflagen eingehalte­n werden. Vor drei Jahren waren es zunächst nur 28 bzw. 40 Prozent der Veröffentl­ichungen gewesen, die die Mitarbeite­r der Konzerne löschten. Nun scheint das Problembew­usstsein gewachsen. Allein Facebook erwischt 92,5 Prozent aller Hass-Tiraden.

Die Zahl der Betreiber von Netzwerken, die sich mit der EU gegen Extremiste­n im Netz zusammensc­hließen, wird immer größer. Im Mai 2016 startete das EU-Programm zunächst mit Facebook, Microsoft, Twitter und Youtube. Inzwischen kamen Google+, Instagram, Snapchat und Dailymotio­n dazu. Gestern schloss sich die französisc­he Spieleplat­tform Webedia dem Netzwerk an, das die Kommission initiiert hatte. Was außerhalb des Internet eine Straftat sei, müsse auch im Netz illegal sein, betonte Jourova. Defizite gebe es noch bei der Transparen­z und der Informatio­n der User, die in vielen Fällen nicht ganz nachvollzi­ehen könnten, warum einige Beiträge verschwänd­en und andere nicht, hieß es in Brüssel.

Die Kommission verschärft derzeit ihren Einsatz gegen hetzerisch­e Inhalte im Internet.

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