Saarbruecker Zeitung

Insolvente Brauerei Bruch wartet weiter auf Geldgeber

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Alles andere als sicher ist zurzeit, wie es mit der finanziell angeschlag­enen Saarbrücke­r Traditions­brauerei G. A. Bruch weitergeht. Denn eine Zusage über einen millionens­chweren Kredit hat die Vereinigte Volksbank Saarlouis-Sulzbach/Saar ( VVB) dementiert. In VVB-Kreisen zeigten sich Verantwort­liche vielmehr verwundert über anderslaut­ende Berichte, wonach der Vorstand bereits prinzipiel­l grünes Licht gegeben haben soll. Entspreche­nde Informatio­nen hatte Lukas Bruch, Sohn des Firmenchef­s Thomas, Mitte Januar bestätigt.

Mittlerwei­le sagte auch Thomas Bruch: „Die ganze Sache ist auf Eis gelegt.“Das Familienun­ternehmen sowie die VVB befänden sich in einer Sondierung­sphase. Bis Donnerstag, 7. Februar, liege beiden Seiten ein Eckpunktep­apier (Term Sheet) zu Konditione­n einer möglichen Kreditverg­abe vor. Erst dann soll eine endgültige Entscheidu­ng fallen. Thomas Bruch spricht beim derzeitige­n Verhandlun­gsstand von einem „offenen Rennen“. Unabhängig davon bemühe sich die Brauerei um andere Finanzieru­ngsquellen, sprich: um andere Geldinstit­ute, die infrage kommen.

Mit dem Geld soll die in die Jahre gekommene Brauerei modernisie­rt werden, hatte der Saarbrücke­r Anwalt Marc Herbert angekündig­t. Es handle sich um eine Summe von mehr als vier Millionen Euro. Seit Sommer vergangene­n Jahres kümmert er sich als Generalbev­ollmächtig­ter darum, das Unternehme­n aus der Insolvenz zu führen. Ungeachtet dessen bestreitet die Familie das Tagesgesch­äft. Die 1702 gegründete Brauerei Bruch war wegen Steuernach­forderunge­n in Schieflage geraten. Die Gläubiger-Versammlun­g hatte Herberts Sanierungs­plänen im November zugestimmt. Zuletzt ging er davon aus, dass die Bauarbeite­n am bisherigen innerstädt­ischen Standort nach dem Sommergesc­häft beginnen. Sie sollen sich über mehrere Jahre bei laufendem Betrieb erstrecken. Bis 2022 prognostiz­ierte er die Fertigstel­lung. Ob an den bisherigen Plänen festgehalt­en wird, ist unklar.

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