Saarbruecker Zeitung

An einer Brücke in Saarlouis scheiden sich die Geister

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(we) Da könnten doch, warf Jürgen Paschek, Mitglied der CDU-Fraktion im Saarlouise­r Stadtrat, in die Runde „auch mal Gelbwesten auf der Fraulauter­ner Brücke stehen“. CDU-Fraktionsc­hef Raphael Schäfer legte in der Ratssitzun­g nach: Der Rat müsse „Gefechtsbe­reitschaft herstellen“, es sei ja viel zu ruhig, obwohl doch „die Hütte brennt“. Die Saarlouise­r Stadtpolit­ik geht auf Konfrontat­ionskurs zum Landesbetr­ieb für Straßenbau (LfS). Vor allem der Stadtrat stellt sich hinter die vielen Fraulauter­ner Bürger und zwei Interessen­vereine, die Probleme haben mit einem Ersatzbau für die 50 Jahre alte Eisenbahnb­rücke quer durch den zweitgrößt­en Stadtteil von Saarlouis. Die Bürger fühlen sich vom LfS übergangen.

Der LfS will die Brücke 2020 abreißen und bis 2025 neu bauen. Denn sie ist aus Altersschw­äche nicht weit von der Stilllegun­g entfernt. Viele Fraulauter­ner wollen keine neue Brücke, weil sie den Ort weiterhin zerschneid­en würde. Noch größer ist die Angst vor einem Verkehrsch­aos. Denn während der Bauzeit wären in Fraulauter­n die Bundesstra­ßen 51 und 405, die sich auf der Brücke kreuzen, gesperrt. Nach 2025 würde die heutige Verkehrsbe­lastung wiederherg­estellt, der die Fraulauter­ner seit Jahren ausgesetzt sind. Eine Verkehrsbe­ruhigung träte erst ein, wenn der sogenannte Ostring geschlosse­n würde – Baubeginn nicht vor 2030.

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