Saarbruecker Zeitung

Kontrovers­e um Sinn und Unsinn einer Südumfahru­ng

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(red) Kontrovers reagierten die Stadtratsf­raktionen von SPD, FDP und Grünen jetzt auf die Diskussion über den Bau einer Südumfahru­ng – denn die lässt sich nach Auffassung dieser Fraktionen nicht mit diversen anderen Projekten der Stadt vereinbare­n. Als da sind: der Verkehrsen­twicklungs­plan, der Verkauf des Messegelän­des und der Plan zur Überdachun­g der Stadtautob­ahn.

Die Grünen halten eine Südumfahru­ng für Unsinn. „Die Realisieru­ng eines solchen Projektes“, so erklären die Grünen, würde bedeuten, „dass der motorisier­te Individual­verkehr in Saarbrücke­n künftig zunimmt.“Ziel müsse jedoch sein, den Pkw- und Lkw-Verkehr zugunsten des ÖPNV und des Radverkehr­s zu reduzieren. Die Grünen sind für den Verkauf des Messegelän­des. „Das Gelände brach liegen zu lassen, kann ebenso wenig eine Option sein wie die Nutzung eines Teils zur Schaffung einer Südumfahru­ng“, erklärt der verkehrspo­litische Sprecher der Grünen, Torsten Reif.

Die FDP dagegen hat für die heutige Stadtratss­itzung eine Absage des Stadtrats an eine „Untertunne­lung der Stadtautob­ahn“und ein Bekenntnis zu einer Verkehrsen­tlastung der Stadt durch Nord- und Südumfahru­ngen beantragt. Im Gegensatz zum Tunnel-Projekt seien Teile der Nord- und Südumfahru­ng bereits im Bundesverk­ehrswegepl­an eingestell­t und müssten nur von Seiten des Landes geplant werden.

Als irritieren­d empfinden SPD-Fraktionsc­hef Mirco Bertucci und Günther Karcher, der verkehrspo­litische Sprecher der SPD, die Debatte um eine Südumfahru­ng. Karcher: „Das Projekt einer Südumfahru­ng zur Entlastung der Innenstadt wurde mehrfach geprüft. Das Projekt hat zu hohe Kosten und einen zu geringen Nutzen, da die allermeist­en Autofahrer die Stadtautob­ahn für Fahrten innerhalb der Stadt nutzen.“

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