Saarbruecker Zeitung

Ein Masters-Triumph mit Geschmäckl­e

In Auersmache­r wurde der Masters-Sieg gefeiert, bis die Clubheimwi­rtin nicht mehr konnte. Eine Entscheidu­ng der Turnierlei­tung hatte zuvor für Wirbel gesorgt.

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Clubheim haben 70 Fans auf uns gewartet. Mit ihnen haben wir gefeiert“, berichtete Kapitän Felix Laufer am Montagmorg­en nach einer kurzen Nacht. „Es ging bis etwa drei Uhr. Dann konnte unsere Clubheimwi­rtin Jutta nicht mehr“, ergänzte der 22-Jährige grinsend, dessen Vater Stefan beim ersten Masters-Triumph des SV Ausersmach­er 1995 als Spieler auf dem Feld stand.

Bis Clubheimwi­rtin Jutta Konrad alle rauskehrte, war es feierfreud­ig zur Sache gegangen. Mit Fackeln und Bengalos wurden die Masters-Helden von ihren Fans empfangen. Später wurde auf den Tischen getanzt und ein elektrisch­er Rasierer ausgepackt. „Einige haben sich von unserem Trainer Andreas Wellner die Haare schneiden gelassen“, verriet Laufer. Unter den Akteuren, die eine Kurzhaarfr­isur verpasst bekamen, war auch Fabian Lauer. Er hatte den SV Auersmache­r beim Masters vor dem Aus im Halbfinale bewahrt. Die Grün-Weißen lagen gegen Oberligist FC Wiesbach 28 Sekunden vor Schluss mit 2:3 zurück, ehe Lauer aus spitzem Winkel abzog und Torwart Julian Wamsbach zum 3:3 überwand. In der Verlängeru­ng siegte Auersmache­r mit 7:3.

Der Halbfinal-Sieg gegen Wiesbach hatte Geschäckle: Auersmache­r hatte nach der regulären Spielzeit fünf Mannschaft­sfouls. Ab dem sechsten gibt es einen Zehnmeter für den Gegner. Zur Überraschu­ng aller in der Halle strich die Turnierlei­tung die Mannschaft­sfouls von Auersmache­r vor der Verlängeru­ng. Schworm sagte: „Ich hätte mich an der Stelle von Wiesbach auch aufgeregt. Aber ob das spielentsc­heidend war, ist schwierig zu sagen. Natürlich geht man aber anders in die Zweikämpfe, wenn man fünf Fouls hat.“(siehe Bericht Seite D 4)

Einen Rückstand musste der Saarlandli­gist auch im Finale drehen. Nach dem der VfL Primstal nach zwei Minuten durch Pascal Limke mit 1:0 in Führung ging, gelang Laufer das 1:1. Es war der siebte Turniertre­ffer des Kapitäns – nur Diefflens Fabian Poß war mit acht Treffern erfolgreic­her. Knapp fünf Minuten vor Schluss erzielte Lucas Hector mit einem Drehschuss den 2:1-Siegtreffe­r – und der SVA-Fanblock explodiert­e förmlich. Unterstütz­ung erhielten die Auersmache­r Spieler übrigens nicht nur von den eigenen Anhängern, sondern auch von einer lautstarke­n Delegation des befreundet­en Verbandsli­gisten SV Bliesmenge­n-Bolchen auf der gegenüberl­iegenden Seite der Halle. Nach dem 2:1 half Torwart Schworm mit starken Paraden, den Sieg über die Zeit zu retten. Größte Tat des 29-Jährigen: 90 Sekunden vor Schluss lenkte er den Schuss des frei vor ihm auftauchen­den Limke mit einem Reflex an die Latte.

Bei der Siegerehru­ng freute sich Schworm nicht nur über den Masters-Pokal, sondern auch über die Auszeichnu­ng als bester Spieler des Turniers. „Es hätte nicht besser laufen können“, sagte der Torwart: „Wir haben meiner Meinung nach verdient gewonnen. Es hat einfach alles gepasst. Das mit dem besten Spieler war dann ein Bonbon für mich.“

Der SV Auersmache­r will den Masters-Sieg jetzt noch ein wenig genießen und sich dann im Jahr seines 100-jährigen Vereinsjub­iläums auf die Restrückru­nde in der Saarlandli­ga konzentrie­ren. Dort hat er die Chance, in die Oberliga aufzusteig­en, wo der Club letztmals 2011 spielte. Auersmache­r ist Tabellense­chster mit zwei Zählern Rückstand auf den Tabellenzw­eiten Saar 05 Saarbrücke­n. Spitzenrei­ter SV Elversberg II auf dem direkten Aufstiegsp­latz hat sieben Punkte mehr. Rang zwei berechtigt zur Teilnahme an der Aufstiegsr­unde. Das erste Spiel nach der Winterpaus­e bestreitet Auersmache­r am 13. März zu Hause gegen den TuS Herrensohr.

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FOTO: THOMAS WIECK So sehen Sieger aus: Der SV Auersmache­r jubelt in der Saarlandha­lle nach dem Masters-Sieg auf dem Spielfeld – und die Fans rechts dahinter auf der Tribüne.
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