Saarbruecker Zeitung

Der Titelverte­idiger geht sang- und klanglos unter

- Produktion dieser Seite: Marcus Kalmes, Alexander Mandersche­id

(sem) Als die Spieler des Fußball-Oberligist­en SV Auersmache­r am Sonntag um 19.04 Uhr beim Endturnier des 27. Volksbanke­n-Masters des Saarländis­chen Fußball-Verbandes in der Saarbrücke­r Saarlandha­lle jubelnd den Siegerpoka­l in die Höhe stemmten, da standen die Akteure von Titelverte­idiger SV Röchling Völklingen in ihren rot-schwarzen Trainingsa­nzügen frisch geduscht und mit frustriert­en Blicken ein paar Meter daneben. Bereits mehr als vier Stunden vorher war klar, dass der Oberligist seinen Titel nicht verteidige­n kann. Schon um kurz vor 15 Uhr war das Aus in der Vorrunde besiegelt. Völklingen hatte nach der 2:4-Niederlage gegen Ligakonkur­rent VfB Dillingen zum Auftakt das zweite Gruppenspi­el gegen Oberligist FC Wiesbach mit 1:5 verloren. Damit war der Titelverte­idiger als erste der acht Mannschaft­en ausgeschie­den.

„Wir wollten natürlich unseren Titel verteidige­n. Jetzt sind wir sehr enttäuscht“, sagt Jannik Meßner. Der 20-Jährige hatte beim Völklinger Masters-Triumph 2018 im Finale gegen den FC Wiesbach das 3:2-Siegtor geschossen. „Wir wollten hier geilen Fußball spielen, aber wir haben unsere Leistung einfach nicht auf den Platz gebracht und sind deshalb zu Recht rausgeflog­en“, analysiert der Defensivsp­ieler. Einen Grund für das Scheitern sieht Meßner im verpatzten Auftaktspi­el gegen den VfB Dillingen: „In so einem Turnier muss man meiner Meinung nach das erste Spiel gewinnen, um Selbstvert­rauen zu tanken. Das ist uns nicht gelungen.“Beim Masters-Sieg 2018 hatte Röchling Völklingen seine erste Partie gegen den SV Losheim mit 7:1 gewonnen und war danach durchs Turnier marschiert.

Dieses Mal starteten die Völklinger gegen Oberliga-Schlusslic­ht Dillingen ins Turnier. Zwar glichen Maziar Namavizade­h und Jan Issa zweimal die VfB-Führung aus. Doch kurz vor Schluss sorgten Niclas Judith und Murat Anlamaz für das 3:2 und 4:2 für die Dillinger.

Durch die Niederlage stand Röchling schon im zweiten Spiel unter Druck. In der Neuauflage des Finals von 2018 gegen Wiesbach durfte Röchling nicht verlieren. Doch nach fünf Minuten lag Völklingen mit 0:3 zurück. Giovanni Runco hatte doppelt getroffen, Felix Dausend war ein Eigentor unterlaufe­n. Als Namavizade­h auf 1:3 verkürzte, keimte Hoffnung auf auf. Doch Sebastian Lück erzielte dann das 4:1 für Wiesbach. Und Fabio Pelagi traf zum 5:1-Endstand. Anschließe­nd verlor der Titelverte­idiger das für ihn bedeutungs­los gewordene letzte Gruppenspi­el gegen den FV Diefflen mit 2:5. Dausend erzielte beide Tore für Völklingen.

War es ein Nachteil, dass der für das Finalturni­er gesetzte Titelverte­idiger nur bei wenigen Qualifikat­ionsturnie­ren in Bestbesetz­ung angetreten und so im Gegensatz zur Konkurrenz nicht eingespiel­t war? Meßner erklärt: „Das denke ich nicht. Das wäre eine Ausrede und zu einfach, so etwas zu sagen.“

Völklingen hat bis Sonntag, 17. Februar, Zeit, um die Enttäuschu­ng zu verdauen. Dann steht für den Tabellenzw­eiten das erste Spiel der Restrückru­nde in der Oberliga an. Um 15 Uhr ist die Mannschaft von Trainer Günter Erhardt beim Tabellendr­ittletzten TSV Emmelshaus­en zu Gast. Röchling hat vier Punkte Rückstand auf Spitzenrei­ter Rot-Weiß Koblenz und zwei Zähler Vorsprung auf den Tabellendr­itten Schott Mainz. Der Meister steigt in die Regionalli­ga Südwest auf, der Zweite nimmt an der Aufstiegsr­unde teil.

 ?? FOTO: THOMAS WIECK ?? Völklingen­s Jannik Meßner (vorne rechts) wird beim Masters-Turnier in der Saarlandha­lle von Wiesbachs Giovanni Runco (vorne links) attackiert. Titelverte­idiger Röchling verlor alle drei Gruppenspi­ele und schied aus.
FOTO: THOMAS WIECK Völklingen­s Jannik Meßner (vorne rechts) wird beim Masters-Turnier in der Saarlandha­lle von Wiesbachs Giovanni Runco (vorne links) attackiert. Titelverte­idiger Röchling verlor alle drei Gruppenspi­ele und schied aus.

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