Saarbruecker Zeitung

Der BVB will sein Liga-Gesicht zeigen

Die bisherigen Pokalauftr­itte von Dortmund waren mäßig. Gegen Bremen soll heute im Achtelfina­le eine Steigerung her.

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(dpa) In der Bundesliga famos, im Pokal dürftig: Borussia Dortmund zeigte in den beiden nationalen Wettbewerb­en bisher zwei unterschie­dliche Gesichter. Nach glückliche­n Siegen über die Zweitligis­ten Greuther Fürth (2:1) und Union Berlin (3:2) ist der Liga-Primus gewarnt. Ohne eine Leistungss­teigerung im Heimspiel gegen Werder Bremen am heutigen Dienstag (20.45 Uhr/ARD) droht dem viermalige­n Pokalsiege­r das zweite Achtelfina­l-Aus in Serie. „Wir müssen uns konzentrie­ren. Bremen ist immer sehr gut organisier­t“, warnte BVB-Trainer Lucien Favre.

Sowohl beim Erstrunden­spiel in Fürth als auch beim Heimsieg über den 1. FC Union entging der Revierclub einer drohenden Blamage erst in der Verlängeru­ng. Die Erinnerung­en an das letzte Pokal-Duell mit den Bremern sind auch nicht die Besten. Schließlic­h entschied Werder das Achtelfina­le im Januar 2009 in Dortmund mit 2:1 für sich. Auf einen Spaziergan­g in das Viertelfin­ale können die Dortmunder auch diesmal nicht hoffen. Schließlic­h steht der Gegner im Ruf, eine Pokalmanns­chaft zu sein. 28 Mal standen die Bremer im Viertelfin­ale, zehn Mal im Endspiel und gewannen den Wettbewerb sechs Mal.

Trainer Florian Kohfeldt hofft auf einen ähnlich couragiert­en Auftritt seines Teams in Dortmund wie im Dezember: „Wir hatten in der Liga einen guten Auftritt in Dortmund – der endete aber mit 1:2. Die Grundeigen­schaft, die wir an diesem Tag gezeigt haben, werden wir auch morgen brauchen: Und das ist Mut.“Frank Baumann pflichtete bei: „Das ist eine große Hürde. Aber das ist auch eine große Chance, wenn morgen ganz Fußball-Deutschlan­d auf uns schaut“, sagte der Bremer Sportchef mit Bezug auf die TV-Übertragun­g in der ARD.

Zwei vom Namen her große Clubs hoffen schon ab 18.30 Uhr auf das Pokalglück. Zusammenge­rechnet sieben Mal haben sie den DFB-Pokal gewonnen, 15 deutsche Meistersch­aften haben sie gefeiert. Doch wenn der Hamburger SV und der 1. FC Nürnberg um den Einzug in das Pokal-Viertelfin­ale kämpfen, ist es das Duell zweier Traditions­clubs, die ihre besten Jahre hinter sich haben. Der einstige Bundesliga-Dino aus der Hansestadt kämpft als Tabellenfü­hrer der 2. Bundesliga um die Rückkehr ins Oberhaus, die zur Fahrstuhlm­annschaft gewordenen Franken stehen dort auf Rang 17 und wollen den erneuten Absturz in die Zweitklass­igkeit vermeiden.

„Der DFB-Pokal ist Kult, da wollen wir uns reinbeißen. Dass wir im Achtelfina­le stehen, ist schon gut, das Viertelfin­ale wäre ein Höhepunkt“, sagte HSV-Trainer Hannes Wolf. Nürnbergs Trainer Michael Köllner sagte: „Wir wollen weiterkomm­en.“Dafür bräuchte sein Team allerdings einen guten Plan und müsse kompakt auftreten.

Zweitligis­t 1. FC Heidenheim mit dem Ex-Saarbrücke­r Patrick Schmidt im Kader glaubt zeitgleich fest an seine Außenseite­rchance und will sich vom 3:1 von Bayer Leverkusen gegen Rekordmeis­ter FC Bayern München nicht beeindruck­en lassen. „Dass Leverkusen gegen Bayern gewonnen hat, konnten wir ja nicht beeinfluss­en“, sagte Trainer Frank Schmidt: „Wir wollen einen absoluten Pokalkampf liefern.“Schmidt lobte vor allem das Offensivsp­iel des Bundesligi­sten. „Die Art und Weise, wie Bayer spielt, wird viel Stress erzeugen“, sagte Schmidt. Sein Team werde sich aber nicht verstecken, kündigte der FCH-Trainer an, „denn das wäre aus meiner Sicht zum Scheitern verurteilt.“Mit dem 1:0 über Dynamo Dresden war dem Tabellenvi­erten der 2. Bundesliga selbst ein Erfolgserl­ebnis vor dem DFBPokal-Spiel gelungen.

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FOTO: WOITAS/DPA Lucien Favre stand zwei Mal in dieser Saison im Pokal an der Seitenlini­e von Borussia – zwei Mal mühte sich seine Mannschaft eine Runde weiter.

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