Saarbruecker Zeitung

Mehr Schutz für Urlauber

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Viele Urlauber, die von der Germania-Pleite betroffen sind, gucken nun in die Röhre. Das sind insbesonde­re die, die keine Pauschalre­ise gebucht haben, sondern ihren Flug auf der Internetpl­attform von Germania. Wie man das heutzutage halt so macht – mit ein paar Klicks hat man sich den vermeintli­ch günstigste­n Tarif gesichert. Alles andere regelt man extra.

Nur: Während Pauschalre­isende im Falle einer Insolvenz umfassend abgesicher­t sind und daher in aller Regel alternativ­e Flüge organsiert bekommen, fehlt ein vergleichb­arer Schutz bei Direktbuch­ern. Sie sind Urlauber zweiter Klasse. Das ist ungerecht – und kann eigentlich relativ leicht abgestellt werden. Indem der Gesetzgebe­r die sogenannte Insolvenzs­icherungsp­flicht für Reiseveran­stalter auf Luftfahrtu­nternehmen erweitert, die in Deutschlan­d einen Flug antreten oder beenden.

Entspreche­nde Anträge wurden von den Grünen und den Linken bereits im Bundestag gestellt. Zuletzt auch von der AfD. Mitte März findet dazu eine Anhörung statt. Man kann nur hoffen, dass das Parlament danach gute Regelungen im Sinne der Verbrauche­r auf den Weg bringt. Denn die Germania-Pleite dürfte nicht die letzte am Himmel gewesen sein. Der Luftverkeh­rsmarkt ist hart umkämpft, wenn man so will, findet auch eine Art Marktberei­nigung unter den Billiganbi­etern statt. Und nicht immer springt dann der Staat ein – wie seinerzeit bei Air Berlin. Genutzt hat das der Fluggesell­schaft zwar nichts. Aber wenigstens den damals festsitzen­den Urlaubern, um nach Hause zu kommen.

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