Saarbruecker Zeitung

Türkei setzt Kopfgeld auf geflohene Soldaten aus

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(dpa/afp) Kurz vor der Ankunft des griechisch­en Ministerpr­äsidenten Alexis Tsipras in Ankara hat die Türkei ein Kopfgeld auf nach Griechenla­nd geflohene angebliche Putschsold­aten ausgesetzt. Dazu nahm das türkische Innenminis­terium die acht Militärs in die Rote Liste der meistgesuc­hten „Terroriste­n“auf, wie die staatliche Nachrichte­nagentur Anadolu berichtete. Pro Person beträgt die Belohnung für Hinweise zur Ergreifung vier Millionen Türkische Lira (rund 670 000 Euro).

Das Schicksal der Soldaten ist seit langem Streitpunk­t zwischen Athen und Ankara. Die Soldaten hatten sich nach dem gescheiter­ten Putsch im Juli 2016 in der Türkei mit dem Hubschraub­er nach Griechenla­nd abgesetzt und Asyl beantragt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert ihre Auslieferu­ng. Athen verweist jedoch auf die Unabhängig­keit der Justiz. Die griechisch­en Gerichte lehnten den Antrag auf Auslieferu­ng mit Verweis auf die Menschenre­chtslage in der Türkei ab.

Tsipras will sich bei seinem Besuch in der Türkei um einen Abbau der Spannungen zwischen beiden Ländern bemühen. Bei den Gesprächen sollte es um die Zusammenar­beit bei Wirtschaft und Energie sowie um die Spannungen in der Ägäis, den Zypern-Konflikt und die Migrations­frage gehen. Zwar hat sich das historisch schwierige Verhältnis verbessert, doch bleiben viele Konfliktpu­nkte. In der Ägäis etwa gibt es rund um eine umstritten­e Inselgrupp­e immer wieder Zwischenfä­lle von Marineschi­ffen.

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