Franzosen protestieren für höhere Löhne
(bub) Der landesweite Streik in Frankreich hatte gestern auch Demonstrationen in der Grenzregion zur Folge. In St. Avold zogen rund 3000 Demonstranten durch den Ort, darunter federführend die linke Gewerkschaft CGT und die Bewegung der Gelbwesten. Von einem Parkplatz am Ortsrand zogen die Protestierenden friedlich zum Rathaus. Es wurde Lärm gemacht, Bengalos wurden gezündet. Doch die Gewerkschaften, die schon im Vorfeld zu friedlichem Protest aufgerufen hatten, brachten ihre Demonstration auch friedlich zum Ende.
Die unterschiedlichen Teilnehmergruppen hatten unterschiedliche Ziele formuliert. Ein kleiner Kreis zeigte Frexit-Transparente und gab sich EU-kritisch. Den Gewerkschaften geht es vornehmlich um die Erhöhung des Mindestlohns und eine grundsätzliche Anhebung aller Bezüge von Arbeitnehmern und Rentnern. Lautstark wurde angeprangert, dass große Konzerne ihre Steuerlasten mindern können, indem sie sich der bekannten Steueroasen bedienten, die es auch in Europa gebe. Die Steuergerechtigkeit sehen die Demonstranten hier verletzt. Die CGT brachte dieses Thema in die Demo ein. St. Avold war von den Organisatoren gezielt für die zentrale Demo im Département Moselle ausgesucht worden, da in dieser Region der Arbeitsplatzabbau besonders stark sei. Bei kurzen Kundgebungen am Rathaus und am Marktplatz wurden die Forderungen über Lautsprecherwagen kundgetan. Die Polizei zeigte nur die nötigste Präsenz und regelte den Verkehr.