Saarbruecker Zeitung

Gute Laune haben, während Ärzte am Gehirn operien

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(dpa) Menschen in gute Laune versetzen, während sie gerade am Gehirn operiert werden? Das soll per Hirnstimul­ation möglich sein, sagen Forscher. Zumindest legt das eine Studie im „Journal of Clinical Investigat­ion“nahe.

Mediziner der Universitä­t Emory in Atlanta (US-Bundesstaa­t Georgia) fanden heraus, dass die Stimulatio­n einer bestimmten Region im Hirn sofortiges Gelächter beim Patienten auslöst, gefolgt von einem Gefühl der Ruhe und des Glücks. Die Wissenscha­ftler hoffen nun, mit dieser Methode künftig Patienten beruhigen zu können, die während einer Hirn-OP wach sein müssen. Ein deutscher Fachmann ist jedoch skeptisch, ob sich der Ansatz durchsetzt.

Es gibt chirurgisc­he Eingriffe am Gehirn, die es erforderli­ch machen, dass der Patient bei Bewusstsei­n ist, beispielsw­eise wenn ein Hirntumor entfernt wird, der sich sehr nah am Seh- oder Sprachzent­rum befindet. Bei einem wachen Patienten können die entspreche­nden Funktionen während der Operation durch Sehtests und Sprachaufg­aben kontinuier­lich abgefragt und überwacht werden.

Allerdings bedeuten derartige Eingriffe nicht selten besonderen Stress: „Sogar gut vorbereite­te Patienten können während einer Wachoperat­ion in Panik geraten, was gefährlich werden kann“, sagt Neurochiru­rgin Kelly Bijanki, Hauptautor­in der Studie, laut einer Mitteilung.

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