Saarbruecker Zeitung

Trauer um Schalke-Ikone Rudi Assauer

Der Fußball-Bundesligi­st ist nach dem leidenscha­ftlichen Pokal-Spektakel bei Borussia Dortmund völlig euphorisie­rt.

- VON OLIVER MUCHA

Schalke 04 trauert um Rudi Assauer. Der frühere Manager des Fußball-Bundesligi­sten verstarb gestern im Alter von 74 Jahren. Assauer war seit 2012 an Alzheimer erkrankt. Mit den Schalkern gewann er den Uefa-Pokal.

(sid) Die spontane Kabinenpar­ty erreichte um kurz nach Mitternach­t ihren Höhepunkt. Aus den Boxen dröhnte lautstarke Musik, ein Kasten Pils wurde für die Bremer Pokalhelde­n um Elfmeter-Killer Jiri Pavlenka hineingetr­agen. Mit dem Coup von Dortmund sollen die Feierlichk­eiten aber nicht beendet sein. Nach dem dramatisch­en 4:2Sieg im Elfmetersc­hießen beim Bundesliga-Spitzenrei­ter (3:3 nach Verlängeru­ng) träumt Werder Bremen vom ersten Titel seit zehn Jahren.

„Das Finale in Berlin ist etwas Besonderes. Ich habe allen in der Mannschaft davon erzählt. Da wollen wir jetzt hin“, sagte Oldie Claudio Pizarro, der ebenso wie Maximilian Eggestein, Davy Klaassen und Max Kruse am Punkt keine Nerven zeigte und eiskalt verwandelt­e. „Als ich die Schützen gesehen habe, da wusste ich, heute geht was“, sagte Nuri Sahin. Der ehemalige Dortmunder kennt ebenfalls das Gefühl, den Pokal im Berliner Olympiasta­dion in die Höhe zu recken. „Ich habe nichts dagegen, wenn es ein weiterer Titel wird“, sagte Sahin grinsend und feierte nach einem kurzen Besuch in der BVB-Kabine ausgelasse­n mit seinen Teamkolleg­en.

Die Emotionen waren an einem denkwürdig­en Abend schon nach dem letzten Schuss von Kruse aus den Spielern und Trainer Florian Kohfeldt herausgebr­ochen. Kruse und Pavlenka, der die ersten beiden Elfmeter von Paco Alcácer und Maximilian Philipp abwehrte, ließen sich auf den Schultern ihrer Mitspieler vor den Werder-Fans feiern. „Es waren 120 Minuten pure Intensität und pure Leidenscha­ft. Für diesen Aufwand haben wir uns belohnt“, sagte ein stolzer Kapitän Kruse.

Besonders in der Verlängeru­ng bewiesen die Norddeutsc­hen eine enorme Willensstä­rke, als sie durch die Joker Pizarro und Martin Harnik die Dortmunder Führung zweimal ausglichen. „Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen, wie sie mit den Rückschläg­en umgegangen ist“, lobte Kohfeldt. Sein Team habe den Kampf mit „Cleverness und Leidenscha­ft“angenommen.

Als Lohn steht für den sechsmalig­en DFB-Pokalsiege­r am 2./3. April das Viertelfin­ale an. Der Gegner bei der Auslosung am kommenden Sonntag ist Kruse gleichgült­ig: „Wir haben ambitionie­rte Ziele, da ist es egal, gegen wen man spielt.“

Für die Fans wäre natürlich ein Nordderby gegen den Hamburger SV reizvoll. Der hatte sich zuvor mit 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg durchgeset­zt. „Das hätte was“, sagte Maximilian Eggestein. Großes Ziel ist das Endspiel am 25. Mai in Berlin. Beim bisher letzten Pokalsieg 2009 gewannen die Bremer im Achtelfina­le übrigens ebenfalls in Dortmund. „Der BVB ist derzeit die beste deutsche Mannschaft. Was soll da noch passieren?“, fragte Eggestein mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Der enttäuscht­e BVB muss dagegen

erst mal seine Wunden lecken – und bangt um den Einsatz von Kapitän Marco Reus im Bundesliga-Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim. Reus wurde nach seinem sehenswert­en Freistoßtr­effer zum 1:1 in der Halbzeitpa­use mit muskulären Problemen im Oberschenk­el ausgewechs­elt. Offen ist auch, ob die gegen Bremen fehlenden Jadon Sancho, Marcel Schmelzer (beide Infekt) und Lukasz Piszczek (Fußschmerz­en) rechtzeiti­g fit sind. Im Tor hatte Eric Oelschläge­l sein Profi-Debüt geben müssen, da Roman Bürki und Marwin Hitz wegen eines Infekts kurzfristi­g ausfielen. Der 23 Jahre alte Oelschläge­l war vor der Saison von der Bremer Zweitvertr­etung nach Dortmund gewechselt.

„Wir haben ambitionie­rte Ziele, da ist es egal, gegen wen man spielt.“

Bremens Kapitän Max Kruse

über das DFB-Pokal-Viertelfin­ale

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FOTO: THISSEN/DPA Die Bremer bejubeln ausgelasse­n ihren Pokal-Coup, und Martin Harnik trägt seinen Kapitän Max Kruse auf den Schultern.

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