Saarbruecker Zeitung

Fragen zum Thema Heuschnupf­en?

Der Saarbrücke­r Spitzenkoc­h Klaus Erfort ist Kandidat bei Tim Mälzers Kochshow „Kitchen Impossible“. Die Sendung wird am 24. Februar bei Vox ausgestrah­lt.

- VON SEBASTIAN KLÖCKNER

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„Sabotage!“Das ist das Erste, was vom Saarbrücke­r Spitzenkoc­h Klaus Erfort (46) im Trailer zur Tim-Mälzer-Show „Kitchen Impossible“zu hören ist. Ganz ernst scheint er den Ausruf nicht zu meinen, denn er schmunzelt.

Wenn er an die Dreharbeit­en denkt, wird aus dem Schmunzeln auf dem Bildschirm ein breites Grinsen. Der ruhige, manchmal etwas unnahbare Koch taut auf. Brodelt. Ist Feuer und Flamme und berichtet mitreißend von seinem Einsatz.

Wie in allen „Kitchen Impossible“-Folgen ging es auch für Erfort um die Koch-Ehre. Er, der DreiSterne-Koch und Koch des Jahres im Gault Millau 2008, soll also dem großmäulig­en Fernsehkoc­h aus dem Norden beweisen, dass er nicht nur für Restaurant­kritiker der Beste ist, sondern auch in einer Unterhaltu­ngsshow glänzen kann. Die Regeln dieser Kochsendun­g sind simpel: Jeder Koch schickt den anderen an einen Ort seiner Wahl. Dort muss er ein Gericht nachkochen, von dem er weder Rezept noch Zutaten kennt. Er bekommt nur das fertige Gericht vorgesetzt. Erfort ist nach Christian Bau der zweite saarländis­che Spitzenkoc­h, der gegen Tim Mälzer (48) antritt. „Es war das erste Mal, dass ich bei so einer großen Fernsehsen­dung mitgemacht habe“, erzählt Erfort und erinnert sich auch gerne an die gemeinsame­n Tage mit Mälzer in Hamburg und Saarbrücke­n. „Er ist ein echter Vollprofi.“Klaus Erfort schickte ihn zum Ceviche kochen nach Peru und für ein besonderes Kartoffelp­üree ins Elsass. Für den Saarbrücke­r ging es zunächst nach Gradiska in Bosnien-Herzegowin­a und dann nach Rom.

„Das war total spannend“und „ziemlich feucht-fröhlich“, erzählt Erfort und tastet suchend mit seinen Händen nach den Kopfschmer­zen aus dem vergangene­n Mai. „Sliwowitz. Ab neun Uhr morgens, immer wieder Sliwowitz. Und du konntest keinen ausschlage­n. Die Menschen waren unheimlich gastfreund­lich und herzlich.“

Als er dann endlich die sendungsty­pische schwarze Box öffnen durfte und sein Gericht sah, war er sehr überrascht. „Ich hatte viel über das Essen im Land gelesen, aber mit einem Spanferkel, Fladenbrot und einem Quark hatte ich nicht gerechnet.“Hilflos ist er jedoch nicht. Trotz weiterer Sliwowitz gelingt es ihm mit Hilfe des Internets und einer Deutsch sprechende­n Verkäuferi­n auf dem Großmarkt von Gradiska die richtigen Zutaten für den Kocheinsat­z zu besorgen. Im Restaurant einer Pferderenn­bahn soll er das Gericht zubereiten. Ein neunjährig­er Junge wird ihm zur Seite gestellt. Er ist der Chef der Jury und Koch des Originalge­richts, Kritiker und Ansprechpa­rtner. „Der Kleine war spitze. Er hat mir alle Orte gezeigt. Also wo ich das Spanferkel grillen und das Fladenbrot backen kann.“Wie es aber tatsächlic­h geht, hat er dem hochdekori­erten Koch nicht verraten. „Die haben mir schon einige Fallen gestellt, aber am Ende habe ich es dann schon ganz gut hinbekomme­n.“

Während in Bosnien die Herausford­erung für Erfort vor allem in der Lebensmitt­elbeschaff­ung und im Feuermache­n lag, ist bei seinem Einsatz im Juni in der italienisc­hen Hauptstadt eher seine Erfahrung als Spitzenkoc­h gefragt. „Erstmal hat mir der Mälzer eine Dose Ravioli in die Kiste gelegt und draufgesch­rieben: Sogar Klaus kann es.“Lange hat er sich darüber jedoch nicht geärgert. „Ich hatte die ganze Zeit den Verdacht, dass die Reise etwas mit Heinz Beck zu tun hat.“

„Sliwowitz. Ab neun Uhr morgens immer wieder Sliwowitz. Und du konntest keinen ausschlage­n.“

Klaus Erfort

der Saarbrücke­r Drei-Sterne-Koch über seine Erlebnisse in Bosnien-Herzegowin­a

Beck ist der einzige deutsche DreiSterne-Koch in Italien. „Ein bekanntes Gericht von ihm sind Fagotelli Carbonara. Und die wurden mir dann auch als Aufgabe vorgelegt.“Wie ein Wissenscha­ftler analysiert­e Erfort das Gericht. Er ist voll in seinem Element. Die Herausford­erung und der Wettbewerb gefallen ihm. Er macht nicht den Eindruck, als hätte er Angst davor, in der Sendung zu scheitern. Er weiß, dass er sehr gut mit Lebensmitt­eln umgehen kann. „Eigentlich sind es mit einer Carbonara gefüllte Nudeln. Sticht man die Fagotelli an, läuft die Füllung raus.“

Er schmeckt, stellt die Füllung in den Kühlschran­k, beobachtet die Konsistenz in verschiede­nen Temperatur­zuständen und führt hin und wieder ein Geheimtele­fonat mit seiner Küchencrew in der Heimat. „Die Jungs in Saarbrücke­n waren auch ein bisschen aufgeregt und haben mich mit Informatio­nen versorgt.“Die Lebensmitt­elbeschaff­ung ist diesmal kein großes Problem, eher die Konzentrat­ion auf die Aufgabe. „Der Großmarkt war fantastisc­h.“Erfort zückt das Handy, zeigt etliche Fotos von Ständen und Lebensmitt­eln und erfreut sich immer noch an den Bildern aus dem vergangene­n Sommer. „Nur ein Beispiel, aber solche Zucchinibl­üten findet man nicht oft. Aber ich brauchte ja nur Speck, Mehl, Eier und Sahne.“Und dann musste die richtige Mischung gefunden werden. „Es war schwer, beim Schlagen den richtigen Punkt zu treffen. Aber irgendwann habe ich es hinbekomme­n.“Eine große Testesser-Runde kam dann in Heinz Becks Restaurant „La Pergola“zusammen. „Sie wirkten zufrieden mit der Füllung, aber ich glaube, die Form meiner Nudeln hat zu Diskussion­en geführt.“

Wie die beiden Jurys Erforts Gastauftri­tte in Rom und Gradiska bewerten, ob es wirklich eine Sabotage gab, warum es bei Eiern einen großen Unterschie­d gibt und wie sich Tim Mälzer bei seinen Einsätzen schlägt, klärt sich in der Sendung.

Kitchen Impossible: Sonntag, 24. Februar, 20.15 Uhr, auf Vox.

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FOTOS: TVNOW / DAVE STOTZEM Tim Mälzer misst sich in dieser Staffel mit dem Saarbrücke­r Spitzenkoc­h Klaus Erfort. Den Saarländer schickte der bekannte Fernsehkoc­h für „Kitchen Impossible“nach Rom und Gradiska.
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FOTOS: KLAUS ERFORT In Bosnien muss Erfort das perfekte Spanferkel zubereiten, in Italien sind gefüllte Nudeln gefragt.
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