Saarbruecker Zeitung

Koalition plant höhere Ausgaben für Verteidigu­ng

- Produktion dieser Seite: Iris Neu-Michalik Nina Drokur

(dpa) Trotz eines Milliarden­lochs in der mittelfris­tigen Finanzplan­ung hat Deutschlan­d der Nato eine weitere Erhöhung der Verteidigu­ngsausgabe­n zugesagt. In ihrem jährlichen Strategieb­ericht verspricht die Bundesregi­erung den Bündnispar­tnern, es nicht bei den bereits versproche­nen 1,5 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s (BIP) bis 2024 zu belassen. Der dann innerhalb eines Jahrzehnts erreichte Anstieg von 80 Prozent werde „in den Jahren nach 2024 fortgesetz­t“, heißt es in dem Bericht. Einen Nachweis, in welchen Schritten der Anstieg konkret erfolgen soll, bleibt Berlin der Nato aber schuldig.

Die neue Zusage soll offensicht­lich vor allem US-Präsident Donald Trump besänftige­n, der Deutschlan­d seit vielen Monaten mit scharfen Attacken zu höheren Verteidigu­ngsausgabe­n zu drängen versucht. Die Bundesregi­erung muss dabei allerdings hoffen, dass Trump wegen des bevorstehe­nden Präsidents­chaftswahl­kampfes lieber die bis dato erfolgten Erhöhungen der Verteidigu­ngsausgabe­n als seinen Erfolg feiert, als für neuen Streit zu sorgen – auch wenn die Erhöhungen deutlich geringer ausfallen als erwartet. Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g gab zunächst keine Bewertung der deutschen Pläne ab. Kurz vor der Abgabe des Papiers hatte er die Regierung in Berlin allerdings erneut ermahnt, den eingeschla­genen Weg der Erhöhung der Verteidigu­ngsausgabe­n fortzusetz­en.

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