Saarbruecker Zeitung

Liebe Regierung, hier wartet Arbeit!

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Was ist schlimmer? Wenn die deutsche Bürokratie zu Hochform aufläuft? Wenn sie besonders gewitzt sein will? Oder wenn sie mal ‘ne Weile gar nichts tut bzw. nichts entscheide­t? Was ist das Teuerste – für uns Steuerzahl­er? Schwer zu sagen. Im aktuellen Fall gab’s eine bunte Mischung aus ein wenig Selbstüber­schätzung beim Regionalve­rband (RV) und reichlich Nichtentsc­heiden bei der Vergabekam­mer des Landes. Ergebnis: zwei Jahre Verzögerun­g für den Neubau in der Europaalle­e und in der Konsequenz auch für die Sanierung der gesamten Regionalve­rbandsgebä­ude am Schloss. Der finanziell­e Schaden für den Steuerzahl­er liegt wahrschein­lich im Millionenb­ereich – lässt sich aber leider nicht seriös genau beziffern. Fest steht immerhin: Bauen wird täglich teurer, und zwei Jahre haben 730 Tage. Wer zahlt die Zeche? Die Saarbrücke­r. Und das geht so: Der RV bekommt sein Geld in erster Linie von der Stadt. Die erhöht seit 2017 jährlich ihre Grundsteue­r (noch bis einschließ­lich 2022) damit sie ihren Beitrag für den RV zusammenbe­kommt. Fazit: Wenn die Regierung des Saarlandes mal einen echten Beitrag zur Wirtschaft­sförderung leisten will, dann sollte sie dringend ihre Vergabekam­mer auf Vordermann bringen. Die muss in jedem Fall zügig entscheide­n, damit Baufirmen loslegen, Geld verdienen und Steuern zahlen können – und nicht nur die kleinen Grundsteue­rbürger.

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