Saarbruecker Zeitung

Stadt Püttlingen will Literaturw­eg erweitern

- Produktion dieser Seite: Alexander Mandersche­id Marcus Kalmes

(al) Neulich haben sich sogar Presseagen­turen für die mitten durch Püttlingen führende Sprachgren­ze interessie­rt. Das sagte Bürgermeis­ter Martin Speicher dem Kulturauss­chuss: „Sie wollten wissen, ob Annegret Kramp-Karrenbaue­r denn nun mosel- oder rheinfränk­ischen Dialekt spricht.“Die Stadt der zwei Dialekte will die „Dat-das-Linie“herausstel­len und ihren Literaturw­eg erweitern. Die Pläne stellte die Verwaltung im Ausschuss vor.

Die Mundartgre­nze verläuft durch Creutzwald, Ludweiler, Völklingen, Quierschie­d, Wemmetswei­ler, Urexweiler, St. Wendel und Oberkirche­n und eben auch durch Püttlingen. Nordwestli­ch der Linie sprechen die Menschen moselfränk­isch, südöstlich davon rheinfränk­isch. Die Verwaltung verweist darauf, dass Püttlingen sich als Stadt der Literatur einen Namen gemacht habe. So hätten vier Püttlinger Autoren seit 2005 Lesungen und Literaturv­eranstaltu­ngen angeboten. Und so sei auch die Idee für einen Literaturw­eg entstanden.

Ihn säumen in Püttlingen und Köllerbach Glastafeln, hinter denen Texte der vier Autoren zu lesen sind. An einer Zusatztafe­l sollten Texte weiterer Schriftste­ller zu lesen sein. Das Land und die Lotto-Gesellscha­ft halfen, das Vorhaben zu verwirklic­hen.

Außerdem sollen Metallplat­ten im Stadtgebie­t angebracht werden, auf denen Texte aus beiden Mundarten zu lesen sind und die auf die Grenze hinweisen. „Piddlinger Pladd“, also „Püttlinger Platt“, soll diese Ergänzung des Literaturw­egs heißen.

Die Texte werde eine neunköpfig­e Jury auswählen. Drei Mitglieder stellt der Stadtrat. Sponsoren sollen helfen, das Geld für Tafeln und Sockel zusammenzu­bringen. Kosten, die beim Bauhof für den Einbau der Platten anfallen, könnte die Kommune aus dem Haushalt beisteuern. Grundsätzl­ich hat der Ausschuss dem Vorhaben zugestimmt.

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