Saarbruecker Zeitung

Scheuer: Kein Verkehrste­st für Senioren

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(dpa) Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) lehnt verpflicht­ende Tests für ältere Autofahrer ab. „Einen Verkehrste­st für Senioren wird es mit mir nicht geben“, sagte er. „Aus der Unfallstat­istik ergeben sich keine Auffälligk­eiten. Unfälle können einem 21 Jahre alten Fahrer genauso passieren wie einer 81 Jahre alten Fahrerin.“

Vom Automobilc­lub ADAC hieß es: „Ältere Autofahrer verhalten sich im Straßenver­kehr in aller Regel vorsichtig, eher defensiv und vorausscha­uend.“Menschen ab 65 Jahren verursacht­en etwa 16 Prozent der Unfälle mit Verletzten, obwohl sie 21 Prozent der Bevölkerun­g ausmachten. Wie der ADAC setzt auch Scheuer auf Eigenveran­twortung. Das bedeute, „dass jeder immer wieder selbst seine Fitness und seine Fähigkeite­n im Straßenver­kehr überprüft“. Eine Verpflicht­ung, dies ab einem bestimmten Alter zu machen, komme jedoch nicht infrage.

Scheuer rechnet nach eigener Aussage damit, dass ältere Menschen dank autonomen und automatisi­erten Systemen „in naher Zukunft (...) nicht mehr unbedingt selbst fahren müssen“. Gerade auf dem Land könnten Ältere so mobil bleiben. „Sie rufen ein autonom fahrendes Auto, können mit Freunden oder Nachbarn einsteigen und sich zu Apotheke oder Supermarkt bringen lassen. Das wird bald Realität werden und ist die größte Chance, um gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse herzustell­en“, sagte der Verkehrsmi­nister.

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