Saarbruecker Zeitung

Minister Scholz will mehr Mittel gegen Schwarzarb­eit

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(dpa) Die Bundesregi­erung will verstärkt die Schwarzarb­eit insbesonde­re auf dem Bau bekämpfen. Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) kündigte dazu gestern in Frankfurt eine Gesetzesin­itiative an, die die Befugnisse des Zolls massiv ausweiten soll. Der Behörde müssten alle notwendige­n Mittel zur Bekämpfung von organisier­ter Kriminalit­ät gegeben werden, sagte Scholz. Dazu soll zunächst die für die Schwarzarb­eit zuständige Finanzkont­rolle bis zum Jahr 2026 von derzeit 7500 auf mehr als 10 000 Stellen aufgestock­t werden.

Die Reform sei zur Sicherung des Sozialstaa­ts „dringend notwendig“, sagte Scholz weiter. Der Zoll werde damit ganz andere Möglichkei­ten zur Bekämpfung von illegaler Beschäftig­ung und der Ausbeutung von Arbeitskrä­ften erhalten. Neben Verstößen gegen das Arbeitsrec­ht und dem Missbrauch von Sozialleis­tungen soll der Zoll künftig auch gegen „Tagelöhner-Börsen“vorgehen können.

Scholz nahm in Frankfurt an einer Routinekon­trolle der Zoll-Behörde auf einer Baustelle teil. Die Finanzkont­rolle Schwarzarb­eit (FKS) des Zolls nimmt derzeit nach eigenen Angaben Sonderprüf­ungen auf Großbauste­llen in den Ballungsrä­umen Rhein-Main, Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und Rheinland beziehungs­weise Ruhrgebiet vor. Im vergangene­n Jahr gab es laut der FKS bundesweit mehr als 52 000 Prüfungen. Bei den straf- und bußgeldrec­htlichen Ermittlung­en seien Schäden in Höhe von rund einer Milliarden Euro festgestel­lt worden, hieß es in Frankfurt.

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FOTO: KOALL/DPA Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) will die Zollbehörd­e besser ausstatten.

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