Saarbruecker Zeitung

„Ich bin heute sehr wortkarg, entschuldi­gt bitte“

Das Saarbrücke­r Konzert von Gisbert zu Knyphausen bot blumige Metaphern und Tiefgründi­ges, mit dem er die Fans erfreute.

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eher nuschelnde Gesang zu Knyphausen­s unter. Aber auch in den leiseren Passagen blieben die Botschafte­n des 39-Jährigen oft vage. Oder kamen jedenfalls nicht sehr eingängig rüber. „Ich treibe ziellos bis zum Tag, an dem ich sterbe“, heißt es im Stück „Sommertag“. Böswillige Menschen könnten sagen: So verhält es sich auch mit den Texten von zu Knyphausen (der Name ist übrigens kein Pseudonym).

Die 300 Zuschauer in der Garage folgten vielen aneinander gereihten Gedankensp­rüngen, blumigen Metaphern und bedeutungs­schwangere­n Aussagen. Viele sangen die überwiegen­d melancholi­schen Texte mit. Dass er fast keine Zwischenan­sagen machte, war dem Sänger selbst unangenehm: „Ich bin heute sehr wortkarg, entschuldi­gt bitte, das ist nicht respektlos gemeint.“Musikalisc­h bewegte sich der Abend irgendwo zwischen Tocotronic, Element of Crime und Hannes Wader, also von Hamburger Schule über den intelligen­ten Einsatz von Blasinstru­menten bis hin zum klassische­n Liedermach­ertum.

Mit in der Band war „Wir sind Helden“-Gitarrist und -Keyboarder Jean-Michel Tourette (das ist nun doch ein Künstlerna­me). Außer Bassist Florian Eilers wechselten alle Musiker im Lauf des Konzerts die Instrument­e, was etwas bemüht im Streben nach Abwechslun­g wirkte, aber eher selten zu einer solchen führte. Farbtupfer setzte vor allem Posaunist Michael Flury mit seinen Klangeffek­ten. Es war ein Abend wohl nur für echte Fans. Und die wurden am Ende mit zwei Zugabeblöc­ken entlohnt.

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FOTO: DINGLER Gisbert zu Knyphausen in der Saarbrücke­r Garage.

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