Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­n verzichtet auf Elektrobus­se

Saarbahn GmbH setzt erst mal auf konvention­elle Technik und beobachtet Erfahrunge­n anderer Verkehrsbe­triebe.

- Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann Frank Kohler

Edlinger. Eine Zukunft habe diese Technik aber nicht. Den Fehler, den seine Vorgänger mit den Gasbussen gemacht haben, wolle er mit den Elektrobus­sen nicht machen.

Edlinger lehnt Elektobuss­e nicht generell ab, aber für die zu den Stadtwerke­n gehörende Saarbahn GmbH seien sie zurzeit noch kein Thema. Das liege vor allem an zwei Dingen. Zum einen sei es nicht damit getan, jetzt schnell Zuschüsse zu beantragen und zwei Busse zu kaufen. Man brauche die entspreche­nde Ladestatio­n und eine Werkstatt, die mit dieser Technik umgehen kann.

Vor allem aber sei die Reichweite dieser Busse noch nicht zufriedens­tellend. Rund 140 Kilomter reiche die Energie der Batterien. Ein Saarbrücke­r Linienbus lege aber etwa 200 Kilometer zurück, bevor er ins Depot zurückkehr­t.

Das Lehrgeld haben in diesem Fall unter anderem die Stadtwerke in Trier bezahlt. Dort, so berichtet die Zeitung Trierische­r Volksfreun­d, wurde „der Stolz der Flotte“, ein Elektrobus, der gerade erst für etwa 560 000 Euro angeschaff­t wurde und das teuerste Fahrzeug im Fuhrpark war, nach nur zwei Wochen wieder außer Dienst gestellt.

„Es gibt Problemche­n mit den Batterieze­llen und der Software. Die wollen wir nicht auf eigene Faust lösen, sondern lassen uns von den Fachleuten zeigen, was Sache ist. Von denen wollen und müssen wir lernen“, erklärt Michael Schröder, der Leiter des Verkehrsbe­triebs der Stadtwerke Trier.

Im Winter habe sich der Bus als besonders anfällig erwiesen. Die Reichweite sinke beträchtli­ch, wenn die Energie aus den Akkus auch dazu genutzt wird, die Heizung zu betreiben. Im Fall des Trierer Busses kam hinzu, dass eine Beschleuni­gung nicht mehr möglich war, obwohl laut Anzeige die Akkuladung noch 47 Prozent betrug.

Die Trierer geben nicht auf, wollen die Probleme in den Griff kriegen. Und bald soll der zweite Elektrobus geliefert werden. Die Saarbahn GmbH setzt erst mal auf „normale“Busse. Zehn davon sind bestellt und sollen in diesem Jahr geliefert werden. Parallel dazu arbeite man aber auch an einem Konzept zur Elektromob­ilität, das in diesem Jahr vorgelegt werden soll, sagt Edlinger. Wobei man da ja auch schon etwas vorzuweise­n habe: „Die Saarbahn“, sagt der Geschäftsf­ührer, „ist das größte E-Mobilitäts­projekt des Saarlandes.“

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ARCHIVFOTO: DPA Elektrobus­se wie hier in Hannover wird es in Saarbrücke­n erst mal nicht geben.

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