Saarbruecker Zeitung

Immergrüne im Frühling pflanzen

- Produktion dieser Seite: Jörg Heinze Esther Simon

(dpa) Immergrüne können im Winter verdursten. Denn wenn der Boden gefroren ist und die Sonne scheint, verdunsten sie Wasser, können aber zugleich keinen Nachschub aus dem Boden holen. Daher empfiehlt das Landesamt für Landwirtsc­haft, Lebensmitt­elsicherhe­it und Fischerei Mecklenbur­g-Vorpommern, neue Pflanzen besser erst zu Beginn des Frühjahrs zu setzen. Denn sie haben anfangs nur wenig Wurzeln.

„Es überrascht uns nicht, dass in weltweit unsicheren Zeiten eine warme und wohltuende Farbe an Bedeutung gewinnt.“

Leatrice Eiseman

Geschäftsf­ührerin Pantone Color Institutes

Orange mit goldenem Unterton“.

Doch nicht allein die Beschreibu­ng des Farbtons ist schwierig, es ist auch kniffelig ihn klar im Handel auszumache­n. Je nach Lichteinfa­ll und Beleuchtun­gsvariante changiert der Ton mal mehr, mal weniger in Richtung Rosa, Orange oder gar Rot. Die Trendberat­erin Gabriela Kaiser würde es daher so ausdrücken: „Die Farbe ist nicht so superliebl­ich wie Rosa, aber auch nicht zu knallig.“Diesen Mittelweg zwischen wohltuend-dezent und knallig-strahlend haben auch die Pantone-Experten in ihren Analysen von gesellscha­ftlichen Entwicklun­gen festgestel­lt. „Es überrascht uns nicht, dass in weltweit unsicheren Zeiten eine warme und wohltuende Farbe an Bedeutung gewinnt und zur Nummer eins wird“, kommentier­te Leatrice Eiseman,Geschäftsf­ührerin des Pantone Color Institutes, die Wahl Ende 2018. „Eine Farbe, die uns gleichzeit­ig beruhigt und uns die Energie spendet, die wir brauchen, um eine positive Haltung zu bewahren.“

Trends und Trendfarbe­n spiegeln wider, was die Menschen bewegt und wonach sie sich sehnen. So etwas entwickelt sich nicht plötzlich – was wiederum zeigt, warum die Farbpalett­e Rosa nicht 2019 urplötzlic­h im Handel auftaucht. Man kann davon ausgehen, dass rund fünf bis sieben Jahre vergehen von der Entstehung eines Trends bis zu seinem Verschwind­en. Meistens bemerken Verbrauche­r im Handel nur den Trend-Höhepunkt, wenn die Regale voll damit sind. So mancher Trend stirbt auch einen frühen Tod – einige prognostiz­ierte und ausgerufen­e Farbtrends bei der Einrichtun­g haben es in den vergagenen Jahren nicht geschafft. Die letztjähri­ge Pantone-Prophezeiu­ng Lila kam zum Beispiel nicht gut bei der großen Mehrheit der Verbrauche­r an.

Ganz anders soll es bei Koralle sein, sagen Experten. „Pastellige Farben sind schon in. Die aktuelle Pantone-Farbe wird daher Liebhaber finden“, erwartet der Trendanaly­st Frank A. Reinhardt. Und Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie sagt, die Branche sei längst aufgesprun­gen. Sie hat zum Beispiel bei einigen europäisch­en Hersteller­n Polstermöb­el in einer Mischung von Pastell und Orange gefunden.

Auch auf der Einrichtun­gsmesse IMM Cologne in Köln im Januar wurde diese Entwicklun­g deutlich. Häufiger hörte man dann auch Geschichte­n wie die vom Regalherst­eller String: Seine sonst dezent gehaltenen Regale sollten 2019 einen Farbkick in pudrigem Rosa erhalten. Das wurde nur Tage vor der Verkündung der Pantone-Entscheidu­ng beschlosse­n, erzählte Mitbesitze­r Peter Erlandsson in Köln.

Aber er kennt auch die Grenzen von Koralle als Einrichtun­gsfarbe. String bietet bewusst nur ein kleines Regal in dem pudrigen Rosa an. „Bei großen Regalen kann man nichts Verrücktes machen“, erläutert Erlandsson. Kleinere Varianten tauscht man schneller aus, wenn man sich an einer ausgefalle­nen Gestaltung sattgesehe­n habe.

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