Von oben herab
Natürlich ist Kritik an Greta Thunberg erlaubt – auch wenn sie erst 16 ist. Wer sich politisch exponiert, zumal auch mit durchaus provokanten Worten („Ich will, dass ihr in Panik geratet“), muss mit Gegenwind leben können. Darüber hinaus ist eine kontroverse Debatte über ein so wichtiges und komplexes Thema wie den Klimawandel notwendig. Denn natürlich hat auch Thunberg die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Und man kann durchaus geteilter Meinung darüber sein, ob Schuleschwänzen das geeignete Mittel ist, um den Klimawandel zu stoppen.
Was nicht geht, ist eine Kritik von oben herab. Insofern hätte sich Ziemiak seinen Zusatz „Arme Greta!“einfach sparen sollen. Denn das suggeriert, dass man eine 16-Jährige ohnehin nicht für voll nehmen muss. Dabei hat Thunberg längst bewiesen, dass sie sich intensiv mit dem Klimawandel beschäftigt hat. Deshalb verdient sie eine Diskussion auf Augenhöhe. Zumal Thunberg auch andere Jugendliche ermuntert, sich in die Politik einzumischen. Allein deshalb sollte ihr Engagement nicht diskreditiert werden.