Saarbruecker Zeitung

Süßer Honig kann sauer aufstoßen

Bei einer Prüfung von Stiftung Warentest überzeugte­n auch günstige Produkte.

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(dpa) Deutsche lieben Honig. Mehr als ein Kilogramm isst jeder Bundesbürg­er im Schnitt pro Jahr. Die Stiftung Warentest hat jetzt herausgefu­nden, dass die Qualität schwankt. Schwächen gibt es vor allem bei drei Sorten.

Von 36 Honigen aus dem Handel, die die Experten untersucht hatten, erwiesen sich zehn als „mangelhaft“. Kritisiert wurden untypische­r Geschmack, Wärmeschäd­en, kritische Inhaltssto­ffe und die Pollenzusa­mmensetzun­g. „Guter Honig lässt sich weder an der Sorte noch an der Herkunft oder dem Preis erkennen“, erklärt die Stiftung Warentest. Unter den besten Produkten sind auch günstige Honige. Elf Produkte schnitten „gut“ab, der Rest „befriedige­nd“oder „ausreichen­d“(Heft 2/19).

Unter den Mischblüte­nhonigen ohne Sortenanga­be waren vier „gut“. Dazu gehören „Maribel Cremiger Blütenhoni­g streichzar­t“von Lidl, „Bienenhoni­g cremig streichfes­t“von Nektarquel­l und „Bienenhoni­g cremig“von Dr. Krieger’s. Alle kosten rund 4,60 Euro pro Kilogramm. Hinzu kommt der „Landhonig goldcremig“von Langnese für rund acht Euro pro Kilogramm.

Bei den Waldhonige­n, den Bienen aus Honigtau von Laub- und Nadelbäume­n sowie aus Nektar von waldnahen Blumen gewinnen, waren „Wald Honig“von Aldi Nord, „Goldland Wald Honig herb-würzig“von Aldi Süd und „Marlene aromatisch­er Waldhonig feinwürzig“von Lidl „gut“. Die Produkte kosten jeweils rund sechs Euro pro Kilo.

Unter den Sortenhoni­gen, die neben einem bestimmten Geschmack einen Mindestant­eil typischer Pollen bieten müssen, fiel das Ergebnis bei den Wildblüten-, Akazien- und Lindenhoni­gen sehr durchwachs­en aus. Zwei Drittel der 15 Produkte waren „mangelhaft“. So schmeckten etwa einige Akazienhon­ige künstlich und nicht mild. „Gut“waren lediglich der „Akazienhon­ig“von Rewe Bio und „Feiner Lindenhoni­g“von D’arbo zu Kilopreise­n von rund 16,40 Euro beziehungs­weise rund zwölf Euro.

Beim Rapshonig gab es je zwei gute und befriedige­nde Produkte. Die ersten beiden waren „Rapsblüte herzhaft“von Breitsamer Honig und „Deutscher Imkerhonig Rapshonig mild cremig“von Dreyer für je rund zwölf Euro pro Kilogramm.

In rund jedem dritten Honig wiesen die Tester kritische Stoffe wie den Unkrautver­nichter Glyphosat oder bestimmte Pflanzengi­fte nach, allerdings in gesundheit­lich unbedenkli­chen Mengen.

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FOTO: OLIVER BERG/DPA In jedem dritten Honig fanden Tester kritische Stoffe wie zum Beispiel Unkrautver­nichter.

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