Schülerzahlen steigen in der Völklinger City
(sm) Die Stadt Völklingen muss in den Grundschulen in der Innenstadt Platz schaffen, weil laut einer Prognose die Schülerzahlen in den nächsten Jahren steigen werden – allerdings nur in der Innenstadt, insgesamt werden sie mittelfristig leicht sinken, erklärt Fachdienstleiterin Susanne Thull. Es sei aber kein Standort in Gefahr. 1590 Grundschüler sind es nach ihren Angaben derzeit.
Die Verwaltung stellte im Ausschuss für Kinder, Jugend und Soziales den Fraktionen vor, wie sie zum kommenden Schuljahr 2019/20 kurzfristig Platz für weitere Kinder schaffen will. In der Grundschule Bergstraße mit der Dependance auf der Röchlinghöhe werden insgesamt drei weitere Klassenräume benötigt. Hier seien freie Räume vorhanden, und der ehemalige Ganztagsbereich auf der Röchlinghöhe werde genutzt, weil alle Kinder mittlerweile in der Grundschule Bergstraße nachmittags betreut werden. In der Grundschule Fürstenhausen wird nach Angaben der Verwaltung ein Musiksaal in das Untergeschoss verlagert und der frei werdende Raum als Klassenraum genutzt. In der Grundschule Haydnstraße wird die Essensausgabe verlagert, sodass dort auch ein zusätzlicher Klassenraum entsteht. Die Fraktionen stimmten im Ausschuss dem gesamten Paket einstimmig zu.
„Ihr merkt, es gibt unterschiedliche Ansichten – und doch
hat jeder Recht.“
Ute Ziegler
Workshop-Leiterin
Teil der Kinderwerkstatt zu Kinderrechten. Das Jugendamt des Regionalverbandes bietet in Kooperation mit der GWA und dem Kinderschutzbund, Ortsverband Saarbrücken, diesen Workshop an zehn GWA-Standorten über das Jahr verteilt an. Boudier leitet mit Ute Ziegler, Hauptamtliche beim Kinderschutzbund, die Werkstätten für Kinder der dritten und vierten Klassen.
Beim ersten Teil Ende Januar dominierte noch die Theorie (wir berichteten). Nun standen im zweiten Teil Spiele und praktische Übungen im Vordergrund, damit die Kinder mehr über ihre eigenen Rechte und die Stärke einer Gemeinschaft lernen. So hielten sich zu Beginn des zweistündigen Workshops alle an den Händen. Gemeinsam mussten sie verhindern, dass ein Luftballon den Boden erreicht. Dass es in einem Team auch unterschiedliche Meinungen gibt, bewies eine Übung, bei der Ute Ziegler den Kindern sogenannte Sehtestbilder zeigte. Schwarz-weiße Bilder, in denen man theoretisch jeweils zwei Motive erkennen kann. Einige Kinder sahen auf einem Bild einen Hasen, andere auf demselben eine Ente. „Ihr merkt, es gibt unterschiedliche Ansichten – und doch hat jeder Recht“, sagte Ziegler. Bei einer weiteren Übung ging es um die Fragen, wie nah darf ich einer Person kommen, ohne dass diese sich unwohl fühlt, und wie nah möchte ich selbst jemand anderem kommen? Wo liegen meine Grenzen, und wie kann ich für meine Rechte einstehen?
Sehr ernst wurde es plötzlich beim Thema Mobbing. Manche Kinder seien selbst schon Opfer geworden. „Ich wurde beim Spielen sehr oft ausgeschlossen. Die Kinder haben mich komisch angeschaut. Das hat mich sehr traurig gemacht“, sagte ein Mädchen. Ein anderes erzählte der Gruppe, wie es von Klassenkameraden beschimpft wurde.
„Mobber sind schwach und uncool“, waren sich am Ende alle einig. Und nachdem sie in einem Rollenspiel merkten, wie sich Ausgrenzung und Anfeindungen anfühlen, wurden gemeinsam Lösungen erarbeitet: Mobbing-Opfer unterstützen, Freunde suchen, Erwachsene wie (Vertrauens-) Lehrer oder Schoolworker einweihen, gemeinsam im Klassenrat über die Probleme reden.
„Ich finde es toll, dass wir über alles reden konnten, was uns stört“, sagte ein Kind abschließend. „Auch über Mobbing.“
Weitere Informationen über die Kinderwerkstatt zu Kinderrechten: www.regionalverbandsaarbruecken.de