Manipulationsverdacht im Nordosten
(sid) Ein dubioser Vermarkter, unmoralische Angebote und offizielle Ermittlungen: Ein Manipulationsverdacht in der Fußball-Regionalliga Nordost wird zum Fall für den Staatsanwalt. Es steht ein ungeheuerlicher Verdacht im Raum: Hat ein chinesischer Sport-Vermarkter versucht, über mehrere Vereine im großen Stil Spiele zu manipulieren?
Nach übereinstimmenden Medienberichten haben sich Vertreter des Vermarkters, der seine Zentrale im ostchinesischen Qingdao und eine deutsche Dependance in Wernigerode hat, Ende November mit Mitarbeitern des Regionalliga-Spitzenreiters Chemnitzer FC getroffen – unter dem Vorwand, im Stadion eine Loge anmieten zu wollen. Zur „Refinanzierung“soll der Vermarkter laut Bild „sichere Siege“vorgeschlagen und bei Umsetzung eine Zusatzprämie von 60 000 Euro in bar pro gewonnenem Spiel in Aussicht gestellt haben. Die Vereinsvertreter sollen dies als Umschreibung für Spielmanipulationen aufgefasst, die Verhandlungen beendet und den Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) sowie die Staatsanwaltschaft in Chemnitz unterrichtet haben. Der chinesische Sportvermarkter war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Gegenüber dem Onlineportal Tag24 bestätigte Sportvorstand Thomas Sobotzik vom Chemnitzer FC das Treffen mit der Firma.