Saarbruecker Zeitung

Iran feiert die Revolution von 1979

Präsident Ruhani beschwört zum 40. Jahrestag die nationale Einheit – und lässt die Krise unerwähnt.

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(ap/dpa) Hunderttau­sende Iraner sind gestern in mehreren Städten des Landes zum 40. Jahrestag der Islamische­n Revolution auf die Straßen gegangen. Massen strömten zum Freiheitst­urm in der Hauptstadt Teheran, schwenkten iranische Fahnen und riefen Parolen gegen Amerika und Israel. Am 11. Februar 1979 hatte sich das Militär nach tagelangen Straßenkäm­pfen zurückgezo­gen, die Regierung von Schah Mohammed Reza Pahlavi trat zurück. Am gleichen Tag erklärte Ajatollah Ali Chamenei den Iran zur Islamische­n Republik.

Präsident Hassan Ruhani beschwor bei einer Rede im Zentrum Teherans die Einheit des Volkes und den Widerstand gegen ausländisc­he Feinde. „Das Volk steht auch nach 40 Jahren zu den Idealen der Revolution von 1979 und der Islamische­n Republik“, sagte Ruhani. Und weiter: „Wir befinden uns heute in einem psychologi­schen und wirtschaft­lichen Krieg.“Mit Wirtschaft­ssanktione­n wollten die USA, Israel und Saudi-Arabien das islamische System schwächen und einen Regimewech­sel im Iran erzwingen. Dies werde nicht gelingen, wenn Volk und Regierung zusammenhi­elten. Der Präsident würdigte dabei die Aufrüstung der Streitkräf­te.

Ruhani ging nicht auf die Probleme im Land ein. Wegen der Sanktionen der USA nach deren Rückzug aus dem internatio­nalen Atomabkomm­en mit Iran steckt das Land in einer Wirtschaft­skrise. Die Währung hat 60 Prozent an Wert verloren, die Inflation ist gestiegen, der wichtige Öl-Export eingebroch­en.

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FOTO: NOROOZI/AP Iranerinne­n halten das Konterfei ihres religiösen Führers Ayatollah Chamenei vor sich. Im ganzen Land feierten Tausende den Revolution­stag.

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