Saarbruecker Zeitung

Belgische Elektro-Melancholi­e mit The Hermetic Electric

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(tok) Wird hier das Rad neu erfunden? Das nun nicht – aber gekonnt zurückgedr­eht wird es. In eine Zeit, in der Ian Curtis von Joy Division noch lebte und Robert Smith von The Cure noch ein junger schlanker Mann war. The Hermetic Electric heißt die vierköpfig­e Band aus Belgien, die in einer seligen New-Wave-Vergangenh­eit schwelgt und am Samstag nach Saarbrücke­n kommt. 2013 hat sich die Band gegründet, 2017 erschien das erste und bislang einzige Album: „Feel Nothing“, ein Wandern durch Melancholi­e in sieben Stücken, mit getragener Stimmung und viel Atmosphäre – vor dem inneren Auge sieht man da auf der Bühne schon die Nebelmasch­ine arbeiten.

Die Stimme klingt ein bisschen verhangen, als schalle sie aus einer Gruft herüber, Bass und Gitarre agieren getragen, die Rhythmen aus dem Rechner scheppern mal mit viel Echo (im Auftakt „Out of Coma“), mal klicken und klacken sie dank trickreich­er Programmie­rung (wie in „M.R.I.“). Ein kurzes „Interlude“ist mit Stimme und akustische­r Gitarre das reduzierte­ste Stück, ansonsten dominieren Keyboard-Klangfläch­en in Moll – nicht zuletzt beim fast zehnminüti­gen Titelstück, das dieses gelungene Album beschließt: Hier badet die Band geradezu in einer ausufernde­n und musikalisc­h eleganten Melancholi­e.

kann man sich anhören und kaufen unter www.hermeticel­ectric. bandcamp.com/album/feel-nothing Konzert, zusammen mit den Pariser Kollegen Icesun: Samstag im Studio 30 (Mainzerstr. 30, Sb). Einlass ab 19.30 Uhr.

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FOTO: HERMETIC ELECTRIC Olivier P., die (Grabes-)Stimme der belgischen Band.

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