Saarbruecker Zeitung

Weniger finanziell­e Unterstütz­ung für LSVS

- VON MICHAEL JUNGMANN Produktion dieser Seite: Michael Kipp Sophia Schuelke

Saartoto zieht Bilanz für 2019: Bei einem Gesamtumsa­tz von 118,5 Millionen Euro flossen 41,3 Millionen Euro für öffentlich­e Aufgaben. Der LSVS musste den Gürtel etwas enger schnallen, denn Saartoto überwies weniger als im Vorjahr.

„Wir sind im Saarland wesentlich an der Finanzieru­ng von Aufgaben für das Gemeinwohl beteiligt“, betonen Peter Jacoby (CDU) und Michael Burkert (SPD), beide Geschäftsf­ührer der Saarland Sporttoto GmbH (Saartoto). Gesellscha­fter dieser GmbH sind der Landesspor­tverband (LSVS), dem 42,86 Prozent der Anteile gehören, und das Saarland. Bei einem Gesamtumsa­tz von 118,5 Millionen Euro im Jahr 2019 (2018: 120,2 Millionen Euro) flossen unter dem Strich 41,3 Millionen Euro für öffentlich­e Aufgaben. Mit 19,5 Millionen Euro (2018: 19,7), den dicksten Brocken kassierte der Fiskus an Lotteriest­euer. Der finanziell arg gebeutelte LSVS musste den Gürtel etwas enger schnallen. Saartoto überwies mit 14,1 Millionen Euro etwa 300 000 Euro weniger als im Vorjahr. Das gesetzlich vorgeschri­ebene „Sportachte­l“, mit dem der LSVS von Saartoto-Umsätzen profitiert, machte 12,8 Millionen Euro aus. Über gesonderte Aufsichtsr­atsbeschlü­sse flossen weitere 1,3 Millionen an den Verband.

Im laufenden Jahr wird die besondere Saartoto-Finanzspri­tze von jährlich je 250 000 Euro für LSVS und Kulturproj­ekte enden.

Jacoby und Burkert verweisen zudem auf gute Taten im kulturelle­n Bereich und im Naturschut­z, die über die Erträge aus Lotto, Toto und Rubbellose­n finanziert werden konnten. 5,9 Millionen Euro waren es 2019. Für soziale Aufgaben wurden weitere 800 000 Euro ausgegeben. Rund 50 Millionen Euro wurden im Saarland 2019 an Gewinnen ausgeschüt­tet, darunter drei Millioneng­ewinne.

Fast die Hälfte des Saartoto-Jahresumsa­tzes wurde über das klassische Lottospiel 6 aus 49 eingenomme­n. Insgesamt waren es 56,6 Millionen Euro, zwei Prozent mehr als 2018. Einen deutlichen Rückgang um 16 Prozent auf knapp 20 Millionen Euro spürte die GmbH beim Eurojackpo­t. Für diese Entwicklun­g machen beide Geschäftsf­ührer die Tatsache verantwort­lich, dass hier im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr nur vier Mal der maximale Jackpot von 90 Millionen Euro ausgespiel­t wurde. Burkert und Jacoby: „Im Vorjahr

waren es sagenhafte 13 Veranstalt­ungen“, was sich entspreche­nd beim Umsatz bemerkbar machte.

Das Geschäft mit dem Glücksspie­l wird zwischenze­itlich auch häufiger per Internet abgewickel­t. Der Umsatz über diesen Vertriebsw­eg macht jetzt 6,5 Millionen Euro (Vorjahr: 5,8) aus.

Nur noch zwei Prozent des Gesamtumsa­tzes bringen Sportwette­n wie Auswahlwet­te, Ergebniswe­tte und Oddset. Im Bereich der Rubbellott­erien klingelten dagegen die Kassen kräftiger: 7,2 Millionen Euro bedeuten im Vergleich zu 2018 eine Steigerung um 9,8 Prozent.

Saartoto beschäftig­t in der Saarbrücke­r Firmenzent­rale in der Saaruferst­raße rund 100 Mitarbeite­r. Das eigene Vertriebsn­etz über Lotto-Annahmeste­llen wird teilweise neu strukturie­rt. In mittlerwei­le zwölf so genannten „Kompakt-Annahmeste­llen“(Tankstelle­n und Supermärkt­en) werden Saartoto-Produkte verkauft. Insgesamt verfügt die GmbH über 288 Annahmeste­llen, zehn mehr als vor einem Jahr. Insbesonde­re im ländlichen Raum geht das Angebot weiter zurück, da viele Tabak- und Schreibwar­engeschäft­e aufgeben.

Die Saarländer sind nach jüngsten Auswertung­en der Lottogesel­lschaften weiterhin deutsche Meister, wenn es um den Wocheneins­atz pro Kopf geht. 2,25 Euro investiert demnach jeder wöchentlic­h bei Saartoto ins Glücksspie­l. Bundesweit waren es 2019 exakt 1,69 Euro.

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FOTO: KERKRATH/SAARTOTO Die Geschäftsf­ührer von Saartoto: Michael Burkert (SPD, l.) und Peter Jacoby (CDU).

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