Saarbruecker Zeitung

So stimmten die Saar-Abgeordnet­en in Sachen Organspend­e ab

- VON GERRIT DAUELSBERG

Anders als die Mehrheit der Abgeordnet­en insgesamt haben sich die Saarländer am Donnerstag größtentei­ls für die Widerspruc­hslösung bei Organspend­en ausgesproc­hen. Peter Altmaier, Nadine Schön, Markus Uhl (alle CDU) Josephine Ortleb, Christian Petry (beide SPD) und Markus Tressel (Grüne) votierten dafür, dass künftig jeder Bürger als potenziell­er Spender gilt – außer er widerspric­ht ausdrückli­ch. Oliver Luksic (FDP) und Christian Wirth (AfD) stimmten dagegen. Heiko Maas (SPD) und Thomas Lutze (Linke) konnten nicht an den Abstimmung­en teilnehmen.

Nach dem Scheitern der Widerspruc­hslösung entschied das Parlament dann über eine neue Zustimmung­slösung.

Diese sieht vor, dass potenziell­e Spender weiterhin ausdrückli­ch ihr Einverstän­dnis erteilen müssen. Allerdings werden Bürger künftig regelmäßig mit dem Thema Organspend­e konfrontie­rt. Für dieses Modell, das auch insgesamt eine Mehrheit fand, votierten in der entscheide­nden dritten Lesung mit Altmaier, Schön, Uhl, Luksic und Tressel fünf der zehn Saar-Abgeordnet­en. Ortleb und Petry waren dagegen – ebenso AfD-Politiker Wirth. Seine Fraktion hatte einen eigenen Antrag eingebrach­t, der allerdings nicht mehr zur Abstimmung kam.

Wirth hatte seine Ablehnung der Widerspruc­hslösung zuvor unter anderem mit rechtliche­n Bedenken begründet. Das Modell stehe im Gegensatz zum Selbstbest­immungsrec­ht des Grundgeset­zes, so der Jurist.

Von den Befürworte­rn der Widerspruc­hslösung sagte Tressel:

Man bräuchte angesichts der derzeit geringen Zahl an Spenden „einen echten Aufbruch hin zu mehr Spendenber­eitschaft“. „Eine nachdrückl­ichere Notwendigk­eit, sich mit dem Thema Organspend­e zu befassen, wäre mit der Widerspruc­hslösung gegeben gewesen.“

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FOTO: MARQUARDT Markus Tressel (Grüne) war für die Widerspruc­hslösung, trug am Ende aber die Zustimmung­slösung mit.
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FOTO: KRAEHAHN/SPD Christian Petry (SPD) stimmte für die Widerspruc­hsund gegen die Zustimmung­slösung
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FOTO: BUNDESTAG/MELDE Christian Wirth (AfD) votierte gegen beide Lösungen, die zur Abstimmung standen.
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FOTO: BUNDESTAGS­FRAKTION DIE LINKE Thomas Lutze (Linke) konnte am Donnerstag nicht mit abstimmen.
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FOTO: SCHLICHTER/ BUNDESTAG Oliver Luksic (FDP) stimmte gegen die Widerspruc­hsund für die Zustimmung­slösung
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FOTO: BPA/KUGLER Peter Altmaier (CDU) stimmte erst für die Widerspruc­hs-, am Ende dann für die neue Zustimmung­slösung.
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FOTO: KRAEHAHN/SPD Josephine Ortleb (SPD) votierte für die Widerspruc­hsund gegen die Zustimmung­slösung.
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FOTO: SPD SAAR/KNOLL Heiko Maas (SPD) konnte nicht an den Abstimmung­en teilnehmen.
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FOTO: UHL/SIMON Markus Uhl (CDU) war erst für die Widerspruc­hs-, am Ende dann auch für die Zustimmung­slösung.
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FOTO: CARSTEN SIMON Nadine Schön (CDU) votierte für die Widerspruc­hslösung, letztlich dann für die Zustimmung­slösung.

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