Aus der Not geboren
Im ARD-Freitagsfilm soll ein junger Mann in der Tierarztpraxis seines Vaters aushelfen.
SAARBRÜCKEN (ry) Im Durchschnitt besitzt jeder zweite Deutsche ein Haustier. Am beliebtesten sind dabei immer noch Katzen, dicht gefolgt von Hunden. Aber auch Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sowie Ziervögel erfreuen sich großer Beliebtheit. Als Halter will man nur das Beste für die Tiere, weshalb jeder früher oder später den Gang zum Tierarzt antreten muss. Ein solcher ist der Protagonist im ARDFilm „Viele Kühe und ein schwarzes Schaf“– oder besser gesagt: war er, denn der von Oliver Konietzny gespielte Martin Müller arbeitet zu Beginn des Films in der Forschung, weil er in seinem eigentlichen Job gescheitert ist. Doch auch diese Arbeit verliert er, und als wäre das nicht genug, macht auch noch seine Freundin mit ihm Schluss. Martin steht vor einem Scherbenhaufen.
Just in diesem Moment ereilt ihn ein Anruf seiner Mutter Beate (Barbara Philipp): Sein Vater Henning (Matthias Brenner), ein altgedienter Landtierarzt, hat sich den Arm gebrochen und braucht Martins Hilfe. Das Verhältnis zwischen den beiden war schon immer angespannt, zu unterschiedlich sind der zupackende Vater und der verträumte Sohn. Dennoch springt Martin ein – zumal er ja ohnehin nichts Besseres zu tun hat. Was er nicht weiß: Ohne sein Wissen haben seine Eltern von seiner prekären Lage erfahren und simulieren die Notlage mit dem gebrochenen Arm, um Martin nach Hause zu locken. Ob das eine gute Idee ist?
Abgesehen von den menschlichen gibt es in dem Film auch zahlreiche tierische Protagonisten. Barbara Philipp, die Mutter Beate spielt, ist den Umgang mit diesen nicht so gewohnt, wie sie im Interview erzählt: „Als Kind hatte ich nur Hamster, die alle nicht alt wurden, und ein Kaninchen, das acht Jahre alt wurde. Keine Hunde oder Katzen, aber wenn, lieber Katzen. Ich bin nicht wirklich ein guter Kümmerer, mir tun schon meine Topfpflanzen leid – ich finde nie genug Zeit. Tiere mag ich lieber in freier Wildbahn, am liebsten Elefanten! Bei den Dreharbeiten war ich mit Oliver Konietzny – meinem Filmsohn – auf dem Hof unserer Tierbetreuer. Das war toll, da haben wir mit den Stachelschweinen gekuschelt, uns Schlangen umgelegt und mit den Nasenbären
gespielt.“Dass ihre Figur auf eine Notlüge zurückgreift, um ihren Sohn zurückzuholen, sieht sie nicht so dramatisch: „Ich glaube, jeder hat sich schon mal mit einer Notlüge durchgehangelt, meistens sind solche Lügen ja auch harmlos. Aber es passiert eben auch schnell, dass man sich verzettelt, und dann wird aus einer Mücke ein Elefant. Um mal in der Tierwelt zu bleiben.“
Viele Kühe und ein schwarzes Schaf, 20.15 Uhr, ARD