Saarbruecker Zeitung

Weitere Saar-Klinik steht vor der Schließung

Nach den Krankenhäu­sern in Dillingen und Wadern droht auch der Marienhaus­Klinik in Ottweiler das Aus. Auch andere Träger überprüfen ihre Standorte.

- VON MICHAEL JUNGMANN

Der Klinik-Standort Ottweiler steht vor dem Aus. Die Marienhaus-Unternehme­nsgruppe, einer der größten christlich­en Träger sozialer Einrichtun­gen in Deutschlan­d, will bis Ende 2021 ihr Krankenhau­s dort schließen. Ausschlagg­ebend dafür sind angeblich wirtschaft­liche Gründe und die schlechten Rahmenbedi­ngungen im Gesundheit­swesen. Ein Marienhaus-Sprecher wollte entspreche­nde Informatio­nen unserer Zeitung „weder kommentier­en noch dementiere­n“.

Hinter den Kulissen der Marienhaus-Gruppe laufen bereits die Vorbereitu­ngen für die Verlagerun­g der Fachabteil­ungen von Ottweiler an das Krankenhau­s in St. Wendel. Ende März soll intern ein medizinisc­hes Konzept präsentier­t werden. Dann werde der Zeitplan für den Umzug erstellt. Die 365 Mitarbeite­r sollen nach St. Wendel wechseln. Argumentie­rt wird damit, dass die „medizinisc­he und pflegerisc­he Versorgung in der Region auf Dauer“gesichert werden müsse.

Die Innere Medizin mit dem Schwerpunk­t Kardiologi­e, die Chirurgie (Schwerpunk­t: Gefäßchiru­rgie), die Orthopädie mit der Unfallchir­urgie und der Bereich Anästhesie im Ottweiler Klinikum (150 Planbetten) werden demnach nach St. Wendel verlagert und dort teils in bestehende Abteilunge­n integriert.

Die Krankenhäu­ser in St. Wendel und Ottweiler gehören mit der Klinik St. Josef in Neunkirche­n-Kohlhof zum Marienhaus-Verbund SaarOst. Sie stehen unter gemeinsame­r kaufmännis­cher und ärztlicher Leitung. Bereits 2019 hat die Gruppe ihr Krankenhau­s in Dillingen endgültig geschlosse­n und die Abteilunge­n nach Saarlouis verlagert. Auch das frühere Krankenhau­s in Wadern gehörte bis 2017 zu Marienhaus.

Andere Klinikträg­er im Saarland stehen ebenfalls vor Problemen. So sieht sich etwa die Kreuznache­r Diakonie nicht in der Lage, Garantien für ihre Häuser in Saarbrücke­n und Neunkirche­n zu geben.

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