Weitere Saar-Klinik steht vor der Schließung
Nach den Krankenhäusern in Dillingen und Wadern droht auch der MarienhausKlinik in Ottweiler das Aus. Auch andere Träger überprüfen ihre Standorte.
Der Klinik-Standort Ottweiler steht vor dem Aus. Die Marienhaus-Unternehmensgruppe, einer der größten christlichen Träger sozialer Einrichtungen in Deutschland, will bis Ende 2021 ihr Krankenhaus dort schließen. Ausschlaggebend dafür sind angeblich wirtschaftliche Gründe und die schlechten Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen. Ein Marienhaus-Sprecher wollte entsprechende Informationen unserer Zeitung „weder kommentieren noch dementieren“.
Hinter den Kulissen der Marienhaus-Gruppe laufen bereits die Vorbereitungen für die Verlagerung der Fachabteilungen von Ottweiler an das Krankenhaus in St. Wendel. Ende März soll intern ein medizinisches Konzept präsentiert werden. Dann werde der Zeitplan für den Umzug erstellt. Die 365 Mitarbeiter sollen nach St. Wendel wechseln. Argumentiert wird damit, dass die „medizinische und pflegerische Versorgung in der Region auf Dauer“gesichert werden müsse.
Die Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie, die Chirurgie (Schwerpunkt: Gefäßchirurgie), die Orthopädie mit der Unfallchirurgie und der Bereich Anästhesie im Ottweiler Klinikum (150 Planbetten) werden demnach nach St. Wendel verlagert und dort teils in bestehende Abteilungen integriert.
Die Krankenhäuser in St. Wendel und Ottweiler gehören mit der Klinik St. Josef in Neunkirchen-Kohlhof zum Marienhaus-Verbund SaarOst. Sie stehen unter gemeinsamer kaufmännischer und ärztlicher Leitung. Bereits 2019 hat die Gruppe ihr Krankenhaus in Dillingen endgültig geschlossen und die Abteilungen nach Saarlouis verlagert. Auch das frühere Krankenhaus in Wadern gehörte bis 2017 zu Marienhaus.
Andere Klinikträger im Saarland stehen ebenfalls vor Problemen. So sieht sich etwa die Kreuznacher Diakonie nicht in der Lage, Garantien für ihre Häuser in Saarbrücken und Neunkirchen zu geben.