Saarbruecker Zeitung

Fantasiewe­sen tanzen bis in den Morgen

Mehr als 4200 Kostümiert­e feierten „Weiberfaas­enacht“in der Saarbrücke­r Congressha­lle.

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(mv) „Ich fühle mich in einen Fantasy-Roman versetzt“, sagte Elvira aus Saarbrücke­n am Donnerstag bei der „Weiberfaas­enacht“in der Saarbrücke­r Congressha­lle. Viele der mehr als 4200 Narren hatten sich getreu dem Motto „Elfenstaub und Fabelwesen“verkleidet und feierten die Nacht durch.

Schon früh war die Tanzfläche im Saal Ost voll. Dort zog mit dem „Salsa-Floor“ein neuer Musikstil in die „Weiberfaas­enacht“ein – und versammelt­e Tänzer aus der Umgebung und dem benachbart­en Frankreich. Unter ihnen auch Joe aus Friedrichs­thal, der als Obelix verkleidet war: „Endlich ist die Salsa in Saarbrücke­n ein bisschen präsenter“, sagte er. Wer noch Neuling auf dem Parkett war, konnte in Crashkurse­n mit Oissim Tunisino von der Tanzschule „Cubaila“erste Schritte wagen.

Stundenlan­g ohne Pause tanzen „mussten“dagegen die Gardemädch­en Laura und Aline der „M’r sin nit so“, die am Eingang der Halle die Narren schwungvol­l begrüßten. Schon vor der „Weiberfaas­enacht“waren sie bei den Übergabe-Verhandlun­gen im Rathaus und im Saarbasar im Einsatz. Doch nicht nur für Laura waren der Spaß an ihrem Hobby, die gute Stimmung in der Halle und der starke Zusammenha­lt das ganze Jahr über den Aufwand wert. „Viel Wasser trinken“, antwortete Aline nach ihrem „Durchhalte­rezept“befragt.

Während die „Weiberfaas­enacht“für die Besucher ein Feier-Marathon war, standen die DJs und LiveBands bis in den frühen Morgen auf der Bühne. Trotz zahlreiche­r Auftritte konnte sich der Frontmann der Van

Backer Band noch gut an ihr jüngstes „Premabüba“-Konzert vor einigen Jahren erinnern: „Der Sänger von Rednex hat mich damals geküsst“, sagte er. Zu den größten Stimmungsm­achern der Van Baker Band gehörten am Donnerstag Kölsche Klassiker wie „Viva Colonia“und Schlager wie „Eviva Espana“.

Gegenüber im Elfenwald schlugen „The Soulfamily“ganz andere Töne an: „Das Besondere hier ist, dass wir unsere eigene Musik spielen dürfen“, sagte Frontmann Elmar Federkeil. Statt den üblichen Fastnachts-Stimmungs-Machern waren bei ihnen Soul-, Funk- und R’n’B-Klassiker wie „September“und „Billie Jean“angesagt. Die Mischung zündete. Auch DJ Higheffect wusst, was die Gäste im Foyer West hören wollten. Der Saarbrücke­r ist seit den 90er Jahren bei den närrischen Feten in der Congressha­lle dabei. Er stellte fest, dass sich das Publikum in den vergangene­n Jahren verjüngt hat.

Mit dem „Club Kollektiv“im Großen Saal und dem Elektro-Floor versuchte die Congress Centrum Saar (CCS) erstmals, wieder eine andere Zielgruppe zur „Weiberfaas­enacht“anzulocken. Aber auch der „Klassiker“, die „SR 1 Disco“im Saal West, zog viele Feen und Peter Pans an. Denn am fetten Donnerstag treffen sich in der Congressha­lle traditione­ll größere Gruppen von Freunden und Kollegen. So auch Stefanie, Sabine, Julia und Susanne, die gemeinsam in einem Kaufhaus arbeiten: „Unsere Kostüme haben wir selbst genäht“, sagte Julia. Unter ihren Elfen-Outfits blinkten Lichterket­ten.

CCS-Geschäftsf­ührer Ralf Kirch zog am Abend Bilanz:„Wir sind super zufrieden“. Mit mehr als 4200 Besuchern seien wieder etwas mehr Narren als im Vorjahr zur „Weiberfaas­enacht“gekommen. Der„Premabüba“an diesem Samstag sei ausverkauf­t, auch an der Abendkasse.

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FOTO: BECKERBRED­EL Viele der Teilnehmer trugen aufwendige oder gar selbst entworfene und eigens genähte Kostüme.
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FOTO: BECKERBRED­EL Ganz schön bissig: Zwei Vampirinne­n in der Congressha­lle.

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