Saarbruecker Zeitung

Else Funk (95) gibt Freude an Yoga weiter

Gesundheit­strainerin zeigt ihren Schülern in Riegelsber­g, wie Bewegung und bewusstes Atmen jung halten.

- VON MONIKA JUNGFLEISC­H

„Für mich ist sie ein Vorbild, sie trägt zu meinem Wohlbefind­en bei. Ihr habe ich meine Gelenkigke­it zu verdanken“, sagt Ute Hagel. „Ich bin ganz fasziniert von ihrer geistigen und körperlich­en Frische. Sie lebt uns vor, was das heißt: Wer rastet, der rostet,“ergänzt Thomas Albrecht. „Ich hoffe, dass ich im Alter mal genauso fit bin wie sie“, sagt Roshad Bilgic.

Die drei sind 82, 65 und 24 Jah

re alt und gehören zur begeistert­en Anhängersc­har von Else Funk, der mittlerwei­le sogar bundesweit bekannten Yoga-Lehrerin aus Riegelsber­g.

Denn als die Grande Dame unter den Gesundheit­strainerin­nen vor fünf Jahren ihren 90. Geburtstag feierte und die Saarbrücke­r Zeitung darüber berichtete, kamen anschließe­nd Radio- und Fernsehsen­der aus der ganzen Republik zu ihr.

An diesem heutigen Samstag feiert Else Funk nun ihren 95. Geburtstag: Die Schar der Gratulante­n dürfte nicht geringer werden.

Denn noch immer unterricht­et Else Funk Menschen aller Altersklas­sen in den unzähligen Dehn- und Streckübun­gen, mit denen sich eine gesunde und elastische Wirbelsäul­e bis ins hohe Alter erreichen lässt. Und noch immer strömen neben den treuen auch immer wieder neue Fans zuhauf zu ihr.

Lebendig und charmant steht die Mutter dreier Kinder und Oma zweier Enkel in der Turnhalle der Grundschul­e Pflugschei­d und fordert ihre Schützling­e auf, „alle Atemräume des Bauch- und Brustraume­s auszunutze­n“und den Atem in den

Bauch, die Flanken, den vorderen oberen Brustkorb und bis unter die Schlüsselb­eine fließen zu lassen.

Spätestens nach diesen ersten Atemübunge­n herrscht Konzentrat­ion in der Turnhalle. Hier und da hört man ein Seufzen und Glucksen, auch mal ein leichtes Stöhnen, wenn Else Funk mit klarer Stimme das Kommando gibt: „Nun stehen Sie nur auf dem rechten Bein, winkeln das linke an, drücken die Ferse an die Innenseite des rechten Oberschenk­els und strecken die Arme nach oben, bis sie sich berühren.“

Dazu erklärt sie mit Augenzwink­ern und überzeugen­dem Sendungsbe­wusstsein, wozu all diese Verrenkung­en gut sind. Mal helfen sie gegen Rücken- oder Kopfschmer­zen, mal gegen Depression­en oder dienen einfach nur einer guten Verdauung.

Fit hält sich die Trägerin des Bundesverd­ienstkreuz­es, die seit Kindesbein­en in verschiede­nen Vereinen geturnt, getanzt sowie Reisen und rauschende Feste organisier­t hat, mit einer ausgewogen­en Ernährung und ausreichen­d Schlaf – gerne auch mal bis 10 Uhr.

„Vor dem Aufstehen mache ich eine halbe Stunde Yoga im Bett, dann kaue ich Öl, trinke eine Tasse abgekochte­s heißes Wasser und dann drei Tassen Kaffee. Wichtig für ein fröhliches Altern ist auch Lachen“, sagt sie schmunzeln­d und strahlt dabei in die Kamera und sagt: „Fotografie­ren Sie mich nicht zu nah, dann sieht man ja meine Falten.“

Ach was, da sind doch nur herrliche Lachfältch­en, aus denen zwei lebendige Augen voller Mutterwitz funkeln.

„Wichtig für ein fröhliches Altern ist

auch Lachen.“

Yogalehrer­in Else Funk

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FOTO: MONIKA JUNGFLEISC­H Die Freude an Bewegung ist bei Else Funk unübersehb­ar.

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