Saarbruecker Zeitung

Politiker verdienen Tritt in Hintern

- Günter Daub, Saarlouis

In einer Straße in XY sind alle Häuser zehn Meter breit. Wenn die Straße mit Kanal und Teerdecke erneuert wird, zahlt jeder Eigentümer 10 000 Euro. Soweit so gut. Jeder, aber auch jeder nickt diese Behauptung zunächst mal ab. Jetzt hat aber ein Haus in der Straße einen riesenlang­en Garten hintendran. Dadurch ist das Grundstück doppelt so groß wie alle anderen, und der Eigentümer soll deshalb das Doppelte wie alle anderen zahlen. Jeder, aber auch jeder nickt schon wieder, da gesagt wird, dass die Grundstück­sgröße herangezog­en wird. Irre! Alle haben die gleiche Front zur Straße, und trotzdem muss einer doppelt soviel wie die anderen zahlen. Wenn also einer mit zehn Metern Front und kleinem Grundstück weniger zahlt als jemand mit fünf Meter Front und großem Grundstück, sage ich: Da stimmt was nicht. und schon wieder nickt jeder. Also, an Politik und Verwaltung: Stellt diesen Irrsinn ab, und lasst der Oma Berta ihr kleines Häuschen mit der kleinen Rente. Dass wir überhaupt mit fünfstelli­gen Beträgen zur Kasse gebeten werden, ist ...! Es handelt sich bei der Straße XY um eine sehr stark befahrene Straße, die von allen benutzt wird. Also sollten auch alle zu den Kosten herangezog­en werden? Stopp: Bei der hohen Steuerlast der Bürger frage ich mich, was machen Politik und Verwaltung eigentlich mit dem ganzen Geld? Tempo 130 auf Autobahnen war im Gespräch, weil es in ganz Europa ja schon eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung gibt. Wir zahlen hier doppelt für Straßen, haben die höchsten Strompreis­e und kleinsten Renten in Europa. Da stimmt doch etwas nicht. Da sollte sich jetzt und zwar jetzt sofort was ändern. Strompeise runter, Renten hoch, Straßenaus­baugebühr weg! Also, Bürger, wehre dich und tritt den verantwort­lichen Politikern in den Hintern.

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