Saar-Krankenhäuser im Krisenmodus
Kliniken erlassen absolute Besuchsverbote und schaffen zusätzliche Kapazitäten für Corona-Patienten.
(gö) Die saarländischen Krankenhäuser stellen ihre Organisation um, damit sie die zu erwartende steigende Zahl an Corona-Patienten besser bewältigen können. Planbare Aufnahmen und nicht dringliche Operationen werden verschoben, Beatmungskapazitäten erhöht, geriatrische Tageskliniken und Abteilungen, die auf die Behandlung von Alterskrankheiten spezialisiert sind, nehmen keine neuen Patienten mehr auf und stellen ihre Räume und ihr Personal für Corona-Patienten zur Verfügung.
„Die Krankenhäuser bereiten sich intensiv darauf vor, dass die Lage schwieriger wird“, sagt der Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft, Thomas
Jakobs. Mit diesen Maßnahmen setzen die Klinken eine Verfügung des saarländischen Gesundheitsministeriums um, die diesen Mittwoch in Kraft tritt und bis 20. April gilt. Darin werden auch Patientenbesuche stark eingeschränkt und auf täglich einen Besuch pro Patient reduziert.
Immer mehr Häuser gehen sogar noch weiter. So gilt im Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg und am Klinikum Saarbrücken bereits seit Montagabend ein totales Besuchsverbot. Auch andere Einrichtungen wie das Knappschaftskrankenhaus in Sulzbach lassen keine Besucher mehr rein. „Wir wollen weiterhin ein unkontrolliertes Einschleppen des Coronavirus in unsere Klinik unterbinden. Wegen
der steigenden Infektionszahlen im Saarland sperren wir nun unser Haus komplett für Besuche. Bitte informieren Sie auch Ihre Angehörigen darüber“, heißt es in einem Patientenaushang des Krankenhauses.
In Homburg wurden die Nebeneinfahrten zum Klinikgelände gesperrt, wie ein Sprecher bestätigt. An der Hauptzufahrt sind Mitarbeiter postiert, die nur noch Autofahrer durchlassen, die ein berechtigtes Interesse nachweisen können.
Auch in den Kliniken selbst gelten strenge Schutzmaßnahmen. „Wir weisen verstärkt auf die Einhaltung strenger Hygienevorgaben hin und fordern unsere Mitarbeiter auch immer wieder dazu auf, bei Symptomen oder Kontakt zu einem nachweislich Infizierten nicht ins Krankenhaus zu kommen. Außerdem setzen wir verstärkt darauf, unsere Ärzte- und Pflegeschaft nochmals zu schulen“, betont eine Sprecherin des Saarbrücker Winterberg-Klinikums. Der Schutz von Patienten und Mitarbeitern stehe an höchster Stelle.
Wie auf dem Saarbrücker Winterberg drohen auch in vielen anderen Kliniken im Land Schutzausrüstungen wie Einwegkittel, Schutzhandschuhe und Schutzmasken knapp zu werden. Die Lagerbestände nehmen ab, weil Bestellungen nicht eintreffen. „Wir hoffen, dass die zugesagten Lieferungen bald ankommen“, sagt der Chef der Krankenhausgesellschaft, Thomas Jakobs.
Personal: Nach Einschätzung von DKG-Chef Gaß könnte die Bettenzahl in Deutschland kurzfristig zwar