Saar-Polizei schließt wegen Corona-Krise erste Posten
Um ihre Einsatzbereitschaft zu sichern, reagiert die saarländische Polizei mit teils einschneidenden Maßnahmen auf die Ausbreitung des Coronavirus. Einzelne Schutzmaßnahmen betreffen nach Angaben von Landespolizeipräsident Norbert Rupp auch den direkten Kontakt mit den Bürgern. So wurden bereits einzelne der insgesamt 38 Polizeiposten, die meist in Rathäusern stationiert sind, vorübergehend geschlossen.
Nach SZ-Informationen handelt es sich dabei um etwa zehn kleinere Posten. Dort waren vor Ort entsprechende Bürger-Sprechzeiten der Beamten vorgesehen. Polizeiintern laufen derweil auch konkrete Vorbereitungen, die Dienstpläne der zwölf Polizeiinspektionen im Land und der angegliederten Reviere der angespannten Lage anzupassen. So wird laut darüber nachgedacht, in den Dienststellen mit 24-stündiger Besetzung auf Schichtzeiten von zwölf Stunden zu wechseln. Zudem sollen in den Inspektionen die Beamten im Wach- und Wechseldienst in so genannte Kohorten (Gruppen) aufgeteilt werden, um gegebenenfalls kurzfristig auf Erkrankungen und Quarantäne-Maßnahmen reagieren zu können. Dies gilt auch für Kriminaldienste sowie Bereitschafts- und Verkehrspolizei. Vorübergehend wird es möglicherweise zu Abordnungen in die Inspektionen kommen.
Um die Funktionsfähigkeit der Polizei zu sichern, werden weiterhin die Schutzmaßnahmen erhöht. „Beim Betreten von Polizeidienststellen kann es sein, dass Sie sich in einer Sicherheitsschleuse die Hände desinfizieren und Ihr Anliegen zunächst über eine Sprechanlage vorbringen müssen“, heißt es in einer Mitteilung. Rupp betont, im Fall von Engpässen wegen der Erkrankungswelle müssten Einsatzanlässe „stärker priorisiert werden“. In zeitlich nicht dringenden Fällen könne es deshalb in Einzelfällen „etwas länger dauern, bis die Polizei eintrifft“. Wer dringend Hilfe brauche, soll den Notruf 110 wählen. Fragen zum Coronavirus haben aber, so die Polizei, in diesen „Notrufleitungen nichts zu suchen.“
Rupp: „Noch nie war das Einhalten von Gesetzen und Vorschriften so wichtig wie heute! Die Polizei ist nach wie vor rund um die Uhr für Sie da und sorgt für Ihre Sicherheit. Dabei dulden wir keine rechtsfreien Räume.“