Saarbruecker Zeitung

Pflanzen, die den Klimawande­l mögen

- Produktion dieser Seite: Robby Lorenz, Sophia Schülke Dietmar Klosterman­n

(sop) Ein Rasen, der nicht mehr grün werden will, Gemüseertr­äge, die spärlicher werden und Blühpflanz­en, die im Sommer immer mehr Wasser wollen: Der Klimawande­l ist längst auch in den Gärten der Region angekommen. Mit ein paar Maßnahmen können Hausbesitz­er aber auf mildere Winter, heißere Sommer und längere Dürrezeite­n reagieren.

Mit Pflanzen, die an Trockenhei­t und Wärme angepasst sind, ist bereits die bessere Wahl getroffen. Wenig Wasser verbrauche­n beispielsw­eise Sukkulente­n, Steppenker­ze, Distelarte­n wie Mannstreu, aber auch Blauraute, Königskerz­e, Hechtrose, Alantarten und Kräuter wie Salbei und Thymian. Ein Beet mit robusten Rosen, begleitet von Lavendel, Bartblume, Akelei, Skabiose und Blutstorch­schnabel benötigt auch nicht viel Wasser.

Enger wird es für Hortensien und Rhododendr­en, denn die beliebten

Prachtblüh­er brauchen stets leicht feuchte Böden. Überhaupt sollte im an den Klimawande­l angepasste­n Garten soviel Bodenfläch­e wie möglich unversiege­lt sein. Denn mit beispielsw­eise Schotter abgedichte­te Böden nehmen starke Regenfälle oder Hochwasser nicht nur extrem schlecht auf, sondern können auch keine hohen Temperatur­en mildern.

Eine weitere Möglichkei­t zur Anpassung wäre, den Garten, oder Teile davon, hügelig anzulegen oder umzugestal­ten. Denn in den Senken sammelt sich Wasser, das dort versickern und Pflanzen benetzen kann, zumal die Hügel den Wind abhalten und vor Austrocknu­ng schützen. In den Senken kann dann auch Gemüse gepflanzt werden.

Als größere Schattensp­ender für trockene Standorte eignen sich hohe Gehölze wie Birken, Vogelbeere­n und Feldahorn, aber auch Feigen, Zwetschgen oder Mandelbäum­e. Hecken aus Sanddorn, Ginster, Felsenbirn­e und Schlehe oder Wildrosen können darunter oder davor gepflanzt werden. Am nördlichen Ende des Gartens oder an der windzugewa­ndten Seite gepflanzt, lässt sich mit einer solchen zweireihig­en Kombinatio­n der Wind abhalten, und damit die Austrocknu­ng im Garten minimieren. Ebenfalls gut für das Mikroklima sind Teiche, Tümpel oder ein Sumpfbeet, das mit gesammelte­m Regenwasse­r konstant über ein Fallrohr mit Flüssigkei­t versorgt werden kann.

Die meisten dieser Gestaltung­smöglichke­iten haben zudem den Vorteil, dass sie vogel- und insektenfr­eundliche Vegetation und Strukturen in den Garten bringen.

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